Montag, 2. April 2018

Geteiltes und sehr unterschiedliches Brutgeschäft

Es ist immer wieder niedlich verliebte Gänsegeier beim fleißigen Brüten zu beobachten. Daher ging es auch heute wieder in den Zoo Duisburg, wo aktuell sogar zwei Gänsegeier-Paare auf jeweils einem Ei sitzen.
Papageier wirkte etwas zerzaust und hielt sich nahe des Nestes auf.
Mamageier hatte es sich im Nest bequem gemacht und hielt das Ei mit ihrem Gefieder warm.
Auch wenn Papageier gerade nicht Brüten durfte, er ist einfach eine stattliche Erscheinung! So einen wie ihn gibt's in der Geierwelt nicht noch einmal!!! Ihn erkenne ich unter tausenden von Geiern heraus!
Markanter Schnabel, markante Frisur, einfach einzigartig!
Bei den beiden scheint es mir, dass Mamageier den Großteil des Brutgeschäftes übernimmt. Papageier humpelt währenddessen fleißig in der Voliere umher und schleppt immer wieder frischen Nistmaterial herbei.
Nähert er sich dem Nest gegen Mamageiers Willen, so faucht diese ihren Partner gerne mal an. Erst, wenn sie selber entscheidet, dass er an der Reihe ist, darf er es noch einmal versuchen. Gnädig entfernt sie sich dann vom Ei und überlässt ihm einen Teil der Brutverantwortung.
Hier ist er aber noch lange nicht an der Reihe. Mamageier wollte nur sichergehen, dass das Ei regelmäßig im Nest gedreht wird. Kurz darauf brütet sie selber weiter.
Pech gehabt, armer Papageier. Aber deine Zeit kommt noch. Jeder weiß, dass du ein aufopferungsvoller Geiermann bist!!!
Bei dem ausquartierten Geierpärchen läuft das Brutgeschäft vollkommen anders. Gut, hier kann ich jetzt leider nicht unterscheiden wer Männchen und wer Weibchen ist. Aber hier wird nicht gebettelt, um ins Nest gelassen zu werden!
Während der brütende Geier offenbar eine Pause haben wollte und sich vorsichtig vom Nest entfernte, kam der andere Geier direkt angerannt und hat seinen Partner sofort wieder ins Nest "gejagt".
Reumütig kehrte der Geier also zurück zum Ei und rollte es im Nest umher.
Außerdem wurde fleißig Nistmaterial umgeschichtet und neu ineinander gesteckt.
Auch die eigenen Federn dienen als Nistmaterial und polstern das Nest schön aus. Leider verdecken sie dabei gerne auch mal das Ei!
Auch der zweite Versuch einer Pause wurde durch den zweiten Geier mit wütendem Fauchen und hektischen Bewegungen vereitelt.
Beim Versuch nach Nest zu verlassen lieferten sich die beiden Geier ganze Verfolgungsjagden quer durch die Voliere. Echt witzig. Papageier will brüten und darf oft nicht. Hier möchte ein Geier eine Pause und darf nicht. Geier können ganz schön eigen sein, was das Brutgeschäft betrifft.
Als Nistmaterial wird alles genutzt, was die Schnäbel greifen können. Dabei muss auch mal ein frischer Bambuszweig herhalten, der eigentlich noch am Bambusbüschel hängt.
Sorgfältig zupfte der Geier den Bambuszweig im Nest zurecht... aber dachte nicht darüber nach, dass ein runtergebogener Ast gerne mal wie ein Flitzebogen zurückschnellt, sobald man ihn loslässt.
Und zack, war das frische Nistmaterial auch schon wieder verschwunden! ;-)
Nächster Versuch Richtung Futter und Wasser zu verschwinden...
Aber der Drang das Ei zu beschützen ist einfach zu groß! Gut so! Allerdings müssen beide Geier bei Kräften bleiben, wenn sie das Ei 54 Tage bebrüten. 
Irgendwann war es dem Geier dann erlaubt das Nest kurz zu verlassen und der andere Geier übernahm das Brüten. Dennoch wurde sich nur kurz ausgeruht, zwei Schlucke Wasser getrunken und der Schnabel am Aas gewetzt und schon wurde neues Nistmaterial gesammelt.
Die beiden sind schon ein knuffiges Paar. Hoffentlich klappt es dieses Jahr mit Kükenaufzucht Nr.2!

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