Dienstag, 5. September 2017

Erneute Geiermassenvergiftung

Während einer Routine-Patrouille wurden im westlichen Zentralgebiet des Limpopo National Park in Mosambik 45 tote Geier gefunden. Sie hatten alle von einem vergifteten Nyala, einer Antilopenart, gefuttert, was zu ihrem qualvollen Tode führte. Alle Schnäbel und Krallen der Geier waren noch vorhanden, so dass die Vermutung naheliegt, dass sie nicht gezielt für ihre Körperteile getötet wurden.
Nur 200 m vom Tatort entfernt wurde ein Rudel Löwen mit Jungtieren gesichtet, das zum Glück nicht von dem vergifteten Kadaver fraß. Löwen werden vermehrt Opfer von Wilderern, weil ihre Körperteile in der "traditionellen Medizin" Anwendung finden. Bereits vor einem Monat wurden im gleichen Nationalpark zwei Löwen vergiftet und ein weiterer gefangen. Bei solchen Vorfällen werden immer wieder Geier-Opfer als Kollateralschaden akzeptiert oder sogar bewusst getötet, damit sie durch ihre kreisenden Gleitflüge Park-Ranger nicht auf gewilderte Tierkadaver aufmerksam machen.
Um weitere Todesfälle durch den aktuellen Giftköder zu vermeiden, wurden die Kadaver der Geier, des Nyala und eines toten Schakals verbrannt.
Bisher konnte ich nicht herausfinden, um welche Geierarten es sich bei den Giftopfern handelt. Ich vermute um Weißrückengeier. Die meisten der Afrikanischem Geierarten sind mittlerweile stark bedroht, da es seit Jahren immer häufiger Fälle von Massenvergiftungen wie dieser gibt. Ähnliche Vorfälle mit zahllosen Geier-Opfern gab es unter anderem auch in Simbabwe, Namibia, Südafrika und Botswana.

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