Freitag, 4. August 2017

Fotopirsch mit Kerri

Nach dem gestrigen Kuchenbuffet, den vier Runden Spaziergang um die Farm und der extralangen Fitnessstunde am Abend habe ich mich heute gefühlt wie von der Dampflock überrollt. Jeder einzelne Knochen tut weh, der Rücken ist verspannt und die Oberschenkel brennen. Die perfekte Voraussetzung also, um heute alle Geierpools von VulPro zu schrubben. Jauuuuuuuul. Immerhin fing der Morgen mit einem schönen Sonnenaufgang an. Wobei, ich glaube der hätte jeden Morgen schön ausgesehen, wenn ich mich früh genug aus dem Bett geschält hätte.
Nach der allgemeinen Geierfütterung bekam das große Weißrückengeier-Küken heute ausnahmsweise wieder eine Ration Mäuseragout. Morgens war es noch zaghaft, aber nachmittags schlang es sich gierig drei Hände voll Aasmatsch in den Schnabel.
Anschließend wurden die beiden wegen "Bumble Foot" operierten Geier mit Antibiotika versorgt und die ersten Geierpools geschrubbt. Zwischendurch gönnten Kerri und ich uns aber eine kleine Fotopirsch durch die Volieren. Zunächst ging es in die Großvoliere, wo Anzelle gerade die vielen Insassen fütterte.
Nach kurzem Gefuttere hatten die Geier allerdings viel mehr Interesse an Kerri als am frischen Aas.
In der offenen Voliere mit den Krüppelgeiern herrschte Tiefenentspanntheit.
Danach ging es in die Kapgeier-Brutvoliere, wo wir uns nah an die Felsen heranschlichen.
Wer guckt denn da neugierig aus seinem Nest? Es könnte ein Kapgeier-Küken sein ;-)
Diese Voliere ist einfach ein Traum! Ich wünschte solche Brutfelsen gäbe es überall, denn sie ähneln der natürlichen Umgebung von Kapgeiern perfekt. Aber auch Zoos mit Gänsegeiern könnten sich ein Beispiel hieran nehmen!
Ich glaube die Geier spüren genau, was sie Kerri alles zu verdanken haben! Denn die Küken sind bester Beweis dafür, wie wohl sich die Geier hier fühlen.
Mies. Da werden die beiden vor meinen Füßen pimpernden Geier doch glatt von einem dritte Geier gestört. Sowas macht man doch nicht...
Ohrengeier-Pärchen.
Der Andenkondor-Mann beim Frühstücksaas.
Im Geierrestaurant war vormittags schon Großbetrieb.
Leider schreckten die Geier schnell auf und flatterten einige Meter vom Aas weg.
Jetzt hieß es wieder warten, ob sie sich zurück trauen.
Immerhin hatten sie es wohl geschafft ein Aas quer über die Wiese zu ziehen. Daher futterten sie genüssliche eine ganze Ecke vom Geierrestaurant entfernt.
Flugaufnahmen.
Am frühen Nachmittag wurde uns eine verletzte Eule vorbeigebracht (Spotted Eagle Owl). Die Arme hatte völlige verklebte, entzündete Augen, die sich nicht öffnen konnte. Sie wurde sofort zum Tierarzt gebracht, aber leider konnte er das schöne Tier nur noch erlösen.
Etwas später ging ich nochmal zum Geierrestaurant und wieder flatterten die Geier weg. Ich verstehe es nicht, denn normalerweise lassen sie sich nicht ablenken, wenn sie erstmal mit dem Futtern angefangen haben. Hier treiben sich allerdings viele Krähen herum, die sehr schreckhaft sind und sofort losflattern, wenn Menschen in der Nähe sind. Vielleicht stecken sie die Geier mit ihrer Nervosität an?
Die Geier kamen aber schnell wieder und nagten noch eine Weile an den Knochen herum.
Ein Hadida mit Aas im Schnabel.
Abends gab es dann endlich eine Ration Fischaas für uns! Mjammi, die erste Portion genusshaftes Sushi, seit ich wieder im Lande bin. Endköstlich!
Anschließend wurden noch schnell die beiden Geier-Eier im Inkubator inspiziert. Unser Sorgen-Ei scheint sich gut erholt zu haben, denn die Luftblase hat sich verschoben und es sind wieder kleine Bewegungen unter der Lampe zu erkennen. Die Hoffnung steigt also wieder, dass doch noch bald ein Minigeier schlüpft!

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