Freitag, 11. August 2017

7. Abschied von VulPro

Am Abreisetag von VulPro habe ich nicht gearbeitet sondern mich in Ruhe von allen Geiern verabschiedet. Nicht nur von den wilden Geiern im Geierrestaurant sondern auch von den vielen Geiern in den Volieren. Manche werden vielleicht eines Tages in die Freiheit entlassen werden können. Die meisten werden wohl ihr Leben lang hier bleiben. Es besteht also die Chance auf ein Wiedersehen.
Morgens fütterten Kerri und ich das winzige Kapgeier-Küken. Es ist für mich immer wieder ein Wunder, dass ich hier die Gelegenheit bekomme Geierküken ganz aus der Nähe bewundern zu können. Und zu wissen, dass dieser kleine Mini-Geier ohne VulPro keine Chance gehabt hätte zu schlüpfen und zu überleben. Jetzt kann er bald an Geiereltern übergeben, liebevoll von ihnen großgezogen und später in die Freiheit entlassen werden. Zu diesem Zeitpunkt wird er ca. 8 kg wiegen und eine Spannweite von fast 3 m haben. Kaum zu glauben beim Anblick dieser Hand voll Geier.
Der Fischadler hat sich dieses Mal halbwegs gut benommen. Ich konnte sogar seinen Pool schrubben, ohne dass er mich angefallen hat. Auch hat er sich deutlich weniger ins Gitter gestürzt, wenn ich ein Bild von ihm machen wollte.
Die beiden Wollkopfgeier kamen mir diesmal auch etwas entspannter vor, auch wenn sie von allen Geiern nach wie vor die scheuesten sind. Wunderschöne Tiere.
Die beiden Ohrengeier waren zum Abschied nochmal richtig süß...
...und kamen an die Tür der Voliere gelaufen. Pass gut auf dich auf, mein lieber Einäugiger!
Die vielen Krüppelgeier in der offenen Voliere hatten sich vom gestrigen, stressigen Tag erholt und chillten gemütlich in der Sonne.
Ich bin schon gespannt, wie lange der süße Weißrückengeier noch in seinem Baum sitzen bleiben darf. Er scheint diesen Platz wirklich zu lieben - aber er sollte besser anfangen die Zweige runter zu hüpfen statt einen Kamikazesprung aus über 2 m Höhe zu wagen.
In der Großvoliere warten noch ein paar Geier auf ihre Auswilderung...
...und ein einsamer Ohrengeier-Mann wartet auf eine Dame.
Ansonsten vergnügten sich die Geier im Pool...
...oder genossen die Sonne. Ihr werdet mir alle fehlen!
Dem süßen Ohrengeier-Pärchen wünsche ich mehr denn je endlich einen Bruterfolg und ein süßes Ohrengeier-Küken! Vielleicht konnte ich ihnen mit dem neuen Nistmaterial einen kleinen Anstoß geben!?
Unsere vier Geier-Patienten. Die Flügelamputation ist ganz gut verheilt und der Geier wird wohl bald in die offene Voliere umziehen dürfen. Die beiden bumble foot Geier hatten eine leichte Infektion der Wunde, aber diese scheint mittlerweile besser zu verheilen. Geier Nr.4 wartet noch auf seine bumble foot OP. Gute Besserung!!!
Die drei Palmgeier und zwei Ohrengeier gönnten sich gemeinsam einen trägen Tag.
Die Kapgeier-Brutvoliere hat mir besondere Freude bereitet wegen der vielen Küken, die ich drei Wochen lang täglich beim Großwerden beobachten konnte. Geierküken sind einfach knuffig und unglaublich süß!
Bei meiner Ankunft waren sie noch flauschig weiß und jetzt wachsen ihnen bereits die ersten Federchen.
Die Black Eagle drängen sich jetzt nicht gerade auf, aber sie habe ich jeden Tag beim Füttern und auf dem Weg zum Beobachtungshaus fürs Geierrestaurant beachtet.
Die Andenkondore waren diesmal deutlich weniger aktiv als sonst. Ob es vielleicht daran liegt, dass sie durch die neue Nachbarvoliere abgeschirmter sind als sonst? Immerhin ist bei ihnen nun kein Durchgangsverkehr mehr sondern man muss erstmal um die neue Voliere herumlaufen, um zu ihnen zu kommen.
Die neue Weißrückengeier-Voliere ist klasse. Diesmal habe ich den Weißrückengeiern viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt als früher in der Großvoliere gemischt mit Kapgeiern, die irgendwie aktiver waren.
Und natürlich war es ein Highlight, dass ich mich jeden Tag um das endniedlich Weißrückengeier-Küken kümmern durfte!!!
Unglaublich, wie schnell der kleine Fratz in den drei Wochen gewachsen ist. Hätten seine Eltern in freier Natur die Nahrung verweigert, wäre er gestorben. So konnte ich zumindest ein paar Wochen dabei helfen seine Überlebenschancen zu erhalten. Hoffentlich übernehmen seine Geiereltern doch noch den Job und helfen dabei, dass er groß und stark für eine spätere Auswilderung wird!
Immerhin verbrachten beide Geiereltern einige Zeit damit das Nest zu stabilisieren und auszubauen.
Alles Gute, mein liebes Küken! Du fehlst mir jetzt schon!!!
Allen Hähnen und Hühnern wünsche ich allzeit gutes Kräääh und hoffe, dass sie Rockys Spirit aufrecht erhalten!
Auf Wiedersehen, VulPro, und tausend Dank für eine wunderschöne Zeit voller neuer Eindrücke, Erfahrungen, Freundschaft und wundervoller Erlebnisse!!!

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