Freitag, 11. November 2016

Unwetter über VulPro

Letzter Tag bei VulPro und bereits um 5:20 Uhr von heftigem Sturm und Platzregen aus dem Bett gerissen worden. Das trägt nicht wirklich zur Beruhigung meiner Nerven bzgl. meiner heutigen Abreise bei. Natürlich mache ich mich noch immer Sorgen, wie es heute Abend am Flughafen Johannesburg aussieht.
Um 6:30 hatte der Regen dann immerhin aufgehört, so dass ich schnell die Krummschnäbel füttern konnte. Es war aber so frisch und stürmisch, dass ich mir neben der Jacke sogar den Schal umgewickelt habe. Immerhin erleichtert das den Jahreszeitenwechsel zwischen Südafrika und Deutschland bei der Rückreise. Als um 10 Uhr sogar die Sonne kurz rauskam, bin ich sofort ins Geierrestaurant gewetzt. Der Himmel war nämlich plötzlich voll mit Kapgeiern und einigen Weißrückengeiern.
Bie den starken Windböen stürzten die Geier wie Steine vom Himmel, konnten sich aber dann kurz vorm Boden abfangen. Ihrem eleganten Flugstil konnten sie bei diesem Wind leider nicht treu bleiben.
Kurze Zwischenstation auf dem Volierendach und dann weiter runter ins praktisch leere Restaurant.
An den Aasresten der letzten Tage war leider nicht mehr viel dran, aber es versammelten sich in kürzester Zeit doch wieder mehr als 100 Geier.
Es tat mir wirklich leid mit anzusehen, wie die armen Viecher im Landeanflug durchgerüttelt wurden.
Einzelne Aasreste wurden in kleineren Gruppen kreuz und quer über die Wiese gezerrt, aber so richtig satt wurde leider niemand.
Während über dem Geierrestaurant noch halbwegs blauer Himmel war, hörte ich plötzlich lautes Donnergrollen und zwar nicht zu knapp. Einmal Hals Richtung Lärm verdreht und gesehen, dass über VulPro pechschwarze Unwetterwolken heranzogen. Interessanterweise habe ich in den letzten drei Wochen hier zwar praktisch jeden Abend Blitze ohne Ende gesehen, aber fast nie Donner gehört. Jetzt donnerte es plötzlich ununterbrochen, aber keine Blitze.
Den Geiern schien es ebenfalls nicht zu gefallen, denn mit der nächsten Windböe schwangen sich die meisten in die Luft, um schnell zu ihrer Kolonie zurückzukehren, bevor ihre Federn zu nass werden.
Kurz darauf ging ein starker Hagelschauer los, gefolgt von Gewitter, Sturm und Platzregen. Nach 30 Minuten war das Spektakel vorbei, aber jetzt steht der halbe Hof unter Wasser und mir graut es noch viel mehr vor dem Rückflug heute Abend.

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