Montag, 7. November 2016

Palmgeier, Ohrengeier & Co

Bei entspannten Temperaturen wurde heute Morgen gemütlich das Aas bei VulPro verteilt. Dabei schienen einige Geier gar nicht begeistert zu sein, dass sie leicht auf Diät gesetzt werden. So lauerten selbst die sonst eher entspannten Ohrengeier und Palmgeier direkt vor der Volierentür und wetzten hungrig die Schnäbel. Ich musste sie sogar mit Aasfetzen ablenken, damit ich schnell bis zur Futterstelle durchflitzen konnte. Die Tiere sind einfach verwöhnt. In freier Natur haben Geier auch nicht täglich den Kropf prall gefüllt und müssen manchmal bis zu zwei Wochen durchhalten, bis sie wieder Aas finden. Daher brauchen sich unsere Krummschnäbel wohl kaum über zwei, drei Diättage die Woche aufregen!
Auch das Andenkondor-Pärchen war hungrig. Wie immer haute sich der Kondormann zuerst den Schnabel voll, während sie höflich abwartete.
Hübscher Kerl!
Das Ohrengeier-Pärchen war durch die Bauarbeiter gestresst und hatte sich in die entfernteste Ecke geflüchtet. Als ich sie ablichten wollte, blieben sie zum Glück ganz entspannt. Die Bauarbeiten selber können allerdings kein Stressfaktor sein, denn ich sehe die Leute den ganzen Tag nur unter eine Palme im Schatten sitzen und Quatschen. In eineinhalb Wochen und ca. 6 Stunden täglich haben sie es geschafft ganze 8 Pfosten für die neue Voliere in den Boden zu rammen und zweimal unsere Wasserleitung kaputt zu hacken, obwohl ihnen mehrfach gezeigt wurde, wo diese verläuft. Klasse Arbeitsmoral!
In der Kapgeier-Brutvoliere hat es ein Jungtier bereits geschafft flügge zu werden und sich selber am Aas zu laben. Hier ein Junggeier mit Elterngeier:
Süßer Junggeier.
Happy family.
Ein entspannter Ohrengeier.
Die Palmgeier kommen bei meinen VulPro-Besuchen zugegebenermaßen immer etwas zu kurz, weil sie so zurückhaltend und unauffällig sind. Heute konnte ich aber den zahmen Palmgeier beim Aasfuttern beobachten.
Palmgeier können sich auch vegetarisch ernähren. Hier bekommen sie aber Eintagsküken oder können vom Aas der Ohrengeier mitfressen.
Die etwas kahl ausschauende Stelle an der Brust ist der volle Kropf.
Ein anderer Palmgeier ist zu schüchtern, um sich genauer beobachten zu lassen.
Entspannung in der Großvoliere.
Von dem gestrigen Aas ist nur noch das Gerippe übrig. Dennoch knabberten die Kapgeier und Weißrückengeier auch weiterhin dran herum.
Normalerweise reiche ich den Geiern immer gerne Federn zum Spielen durch das Gitter. Dieser hier hat sich allerdings schon selber versorgt und trug die große Feder stolz mit sich herum.
Nebenan bei den Ohrengeier und Wollkopfgeiern genießt mein Lieblingsohrengeier seine neue Aussichtsplattform auf dem Autoreifen. An diesem Ohrengeier, der auf einem Auge blind ist, habe ich im Februar 2012 bei meinem ersten Besuch hier das Einfangen von Geiern geübt. Damals bekam er noch mehrfach täglich Augentropfen und hat mir sogar aus der Hand gefressen.
Wollkopfgeier mit vollem Kropf.
Eher unauffällig: Unser Peregrin.
Hm, jetzt fehlen noch Bilder vom Seeadler, den Black Eagles und dem Martial Eagle, ansonsten wären die Volieren-Anwohner komplett. Der Martial Eagle bekam heute neben seinen Spritzen auch noch eine Ration Flüssigkeit per Röhrchen in den Kropf. Richtig gut scheint es ihm nicht zu gehen.

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