Montag, 17. Oktober 2016

Geier-Massenvergiftung im Limpopo National Park

Nur wenige Tage, nachdem Südafrikanische Geierschützer eine Reihe vergifteter Geier in Zimbabwe retten konnten, schlug der Gift-Wahnsinn wieder zu: Ein Forschungsteam entdeckte nahe eines Touristencamps im Limpopo National Park auf der Mozambik-Seite des Kruger Parks die Überreste von zwei Nyalas, einem Warzenschwein und einem Impala, die mit einem schwarzen, körnigen Gift verseucht waren. Direkt in der Nähe lagen zwei tote Löwen, drei Fischadler, ein Gelbschnabelmilan, ein Milchuhu und 51 tote Geier!!!
Die Löwen waren zerlegt worden und ihre Knochen entfernt, vermutlich um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Löwenknochen finden große Abnahme auf dem Asiatischen Markt. Zudem waren 22 Geier geköpft worden und werden vermutlich ebenfalls als traditionelle Medizin verkauft. Wie abartig können Menschen sein!?!? Die Kadaver wurden schnellstmöglich durch Naturschützer verbrannt, um weitere Todesopfer zu verhindern.
Die Notlage der Afrikanischen Geier hat Umweltschützer auf den Plan gerufen, da verschiedene Arten erschreckend schnell abnehmen. Die IUCN hat nun sechs Geierarten herabgestuft, vier Arten gelten jetzt als vom Aussterben bedroht. Die größte Bedrohung für Afrikas Geier ist die weitverbreitete Nutzung von Giftködern gegen Raubtiere oder von Wilddieben, um Elefanten und Löwen zu töten. Seit einigen Jahren gibt es zudem Fälle von Geier-Massenvergiftungen in Ost- und Südafrika mit zum Teil hunderten von Opfern.
Dieser Vorfall ist bereits der zweite größere Gift-Vorfall in dieser Gegend mit Löwen als Zeil. Der erste ereignete sich im Juli 2014. Damals wurden neben drei erwachsenen Löwen auch sieben Weißrückengeier und ein Gaukler getötet.
Auf der kürzlich stattgefundenen Convention on International Trade in Endangered Species (CITES), auch bekannt als Washingtoner Artenschutzübereinkommen, blieben wilde Löwen in Anhang 11 gelistet. Das bedeutet ein völliges Export-Verbot für Knochen, Knochenfragmente, Produkte aus Knochen, Klauen, Skelette, Schäden und Zähne. Erschreckenderweise beinhaltet das Verbot nicht Löwenknochen aus Nachzuchten. Will Travers, Präsident der Born Free Foundation, bezeichnete dies als traurigen Tag für CITES. Er befürchtet, dass nicht zwischen Knochen von wilden und gezüchteten Löwen unterschieden werden kann, so dass die Tür für Wilddiebe weiterhin weit geöffnet bleibt. Neun Afrikanische Nationen - Niger, Tschad, Elfenbeinküste, Gabun, Guinea, Mali, Mauretanien, Niger und Togo - sprachen sich dafür aus Löwen auf den Anhang 1 zu setzen, der ein völliges Export-Verbot von Löwenknochen bedeutet. Leider wurde dennoch der Handel mit Löwenknochen von Nachzuchten durch CITES erlaubt.

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