Dienstag, 29. September 2015

Geierfütterung in Bochum

Nachdem ich online gelesen hatte, dass die Mönchsgeier aus dem Tierpark Bochum dieses Jahr ein Jungtier großgezogen haben, tat es mir richtig leid, dass ich nicht öfters hingefahren bin. Das Jungtier ist zwar bereits in die Adlerwarte Berlebeck umgezogen, aber dennoch wollte ich die Bochumer Geier besuchen, um ihnen zu gratulieren.
Kaum dort angekommen, sagte eine Mutter zu ihrer kleinen Tochter: "Lass uns schnell zu den Geiern gehen, die werden jetzt gleich gefüttert!" Perfektes Timing! Also schnell zur Mönchsgeier- und Gänsegeier-Voliere gewetzt, wo nur wenige Augenblicke später eine Tierpflegerin das Geierfutter brachte.
Anfangs saßen die Mönchsgeier noch in luftiger Höhe auf ihrer Brutplattform, aber durch die Aussicht auf Futter angelockt, glitten sie schnell runter auf den Boden der Voliere.
Auch die Gänsegeier schienen etwas Appetit zu verspüren und hielten die Volierentür im Auge.
Die Tierpflegerin ging mit einem Eimer voller Futter in die Voliere und versuchte jedem Geier seinen Anteil vor den Schnabel zu werfen. Dabei war einer der Mönchsgeier besonders (neu)gierig und versuchte seinen Hals in den Futtereimer zu stecken.
Gefüttert wurden unterschiedliche Fleischsorten. Dicke Brocken, weiße Ratten und Eintagsküken. Beim späteren Plausch mit der netten Tierpflegerin erzählte sie mir, dass der Tierpark sich bemüht immer wieder unterschiedliche Tiere zu verfüttern, damit die Geier eine ausgewogene Ernährung bekommen.
Ziemlich aufgeplustert, der Gute!
Die beiden Gänsegeier hatten eine eher unauffällige Rolle bei der Fütterung. Ihnen reichten zwei, drei Fleischbrocken, die sich friedlich am Stück runterschlangen.
Mönchsgeier beim Futtern einer Ratte.
Der Tierpark Bochum hat früher mit seinen wertvollen Mönchsgeier-Nachzuchten sehr gut das Wiederansiedlungsprojekt in den Pyrenäen unterstützt. Mittlerweile leben dort aber mehr als genug Mönchsgeier mit der gleichen Blutlinie, so dass der Tierpark Bochum dort nicht mehr auswildern kann.
Daher ging das diesjährige Jungtier auch an die Adlerwarte Berlebeck, statt ausgewildert zu werden.
Es ist offenbar auch nicht leicht weitere Auswilderungsorte zu erschließen bzw. sind leider viele geeignete Gegenden noch immer zu Geier-unfreundlich.
Der Tierpark Bochum ist zwar recht klein, aber dafür vom Personal her umso freundlicher! Ich möchte mich daher noch einmal herzlich bei der netten Geier-Pflegerin für das interessante Gespräch bedanken und würde mich sehr freuen, wenn wir vielleicht wirklich einmal gemeinsam eine Geieraktion im Tierpark Bochum organisieren könnten!!!

Sonntag, 13. September 2015

Sonntagmorgenspaziergang

Trotz durchwachsenen Wetters konnte ich mich heute früh endlich wieder aufraffen einen kurzen Sonntagsspaziergang durch den Duisburger Zoo zu machen.
Die Gänsegeier schienen genau wie ich noch nicht richtig wach zu sein und saßen müde auf ihren Sitzplattformen herum. Aber selbst müde sieht Papageier einfach majestätisch aus!
Synchron-Gefiederpflege.
Die Marabus standen auch eher träge herum und schnäbelten sich nur hier und da im Gefieder herum.
Gääähn, irgendwie wollten wir alle nicht so richtig munter werden...
Knacks, knacks, einmal den Nacken wieder einrenken.
Auch die beiden Ausquartierten saßen in ihrem dunklen Gehege eher schläfrig nahe des kleines Teiches herum.
Merkwürdigerweise nervten nichtmal die Perlhühner durch lautes Geschnatter.
Naja, vielleicht war es mit kurz nach 10 Uhr an einem Septembervormittag einfach noch zu früh, um Aktivitäten zu verzeichnen. Beklagen kann ich mich definitiv nicht, denn vermutlich war ich heute noch zehnmal antriebsloser als die Geierschar im Zoo ;-)

Samstag, 5. September 2015

IVAD 2015 in Avifauna II

Zwischen diversen Besuchen der großen Sperbergeier- und Weißkopfgeier-Voliere besuchte ich beide Flugshows sowie die anderen Bewohner des Avifauna Vogelparks. Ein Highlight war dabei die Nachmittags-Flugshow, die ich lieber Flug-Demonstration nennen sollte. Der Vogelpark legt nämlich wert darauf, dass er versucht die Flugfähigkeiten der Vögel möglichst natürlich darzustellen, ohne viele künstlich antrainierte Kunststücke. Dabei wurde auch ausdrücklich auf den heutigen Weltgeiertag IVAD 2015 hingewiesen und das organisierte Geierwochenende in Avifauna.
Erster geierhafter Flugkünstler war ein Schmutzgeier. Ich hatte mich bereits gewundert, dass die alte Schmutzgeier-Voliere mittlerweile von Kuhreihern bewohnt wurde und die Schmutzgeier nicht mehr aufzufinden waren. Als der Schmutzgeier angeflattert kam, landete er zunächst ganz in meiner Nähe auf einer Mauer, bevor er zum Tierpfleger flog.
Es wurde erklärt, wo Schmutzgeier leben, wovon sie sich ernähren und wie clever sie dabei Steine als Werkzeug einsetzen.
Genialerweise wurde sogar vorgeführt, wie Schmutzgeier mit einem Stein ein riesiges Straußenei öffnen können, indem sie den Stein immer wieder in den Schnabel nehmen und mit Kawumm auf das Ei werfen, bis dieses aufplatzt. Das wollte ich schon immer einmal gesehen haben!!! Der Ausflug hat sich also mehr als gelohnt!
Zugegeben, das Ei war bereits an einer kleinen Stelle angebohrt und mit einem Eintagsküken als Futter gefüllt, aber ohne diese Öffnung hätte sich der kleine Schmutzgeier noch mehr anstrengen müssen, um die Schale zu knacken.
Insgesamt brauchte er fünf Anläufe, bis die Schale endlich platzte und er sich seinen Nachmittagssnack reinschlingen konnte.
Eleganter Abflug...
Als nächstes kamen zwei Sperbergeier angezischt und steckten ihre Hälse in ein künstliches Aas.
Auf ein junger Gänsegeier nahm an der Flugdemonstration teil und flatterte einem Besuch vor der Kamera herum.
Bei meinem letzten Besuch hatte auch ein junger Andenkondor an der Flugshow teilgenommen. Dieser war allerdings zu aggressiv geworden, als er erwachsen wurde. Daher ist er in einen anderen Zoo umgezogen und nimmt nicht mehr an Flugshows teil. Gut so.
In den anderen Gehegen des Vogelparks konnte ich noch ein paar Special Guests für meinen Geierblog entdecken. Zunächst die äußerst attraktiven Geierperlhühner.
Eines schien mein Besuch allerdings sehr aus der Fassung gebracht zu haben. Hektisch rannte es pausenlos vor mir auf und ab, hackte wütend nach meiner Kamera und ließ mich kaum seine Freunde bewundern. Freches Vieh, aber irgendwie dennoch sympathisch.
Diese Viecher sind immer wieder eine Augenweide!
Auch einen Sekretär konnte ich entdecken. Er versteckte sich allerdings schnell wieder im Gebüsch.
Und zu guter Letzt zwei Marabus.
Während ich mir nach der zweiten Flugshow noch einmal die Sperbergeier-Voliere anschaute, wurde ich von einem Zooangestellten auf die Geier angesprochen und schnell mit vielen Infos versorgt. Dabei fiel mir auf, dass rund um die Voliere mittlerweile auch weitere Angestellte verteilt waren, die alle Besucher über Geier informierten. Ich erkundigte mich also nach weiteren Geieraktionen rund um den International Vulture Awareness Day und wurde daraufhin in einen kleinen Pavillon geführt, der als Regenquartier diente. Dort gab es einen Tisch für Kinder, wo sie Geierbilder ausmalen und Geiermasken basteln konnten. Ich unterhielt mich eine ganze Weile mit den netten freiwilligen Helfern vom Geierwochenende, die ganz begeistert waren, dass ich ihre Anmeldung auf der IVAD 2015 Webseite gesehen und extra deshalb nach Avifauna gefahren bin. Neben den Mal- und Bastel-Aktionen gab es auch ein Geierquiz für Kinder mit einem kleinen Rätselparkour rund um den Vogelpark. Finden die Kinder das richtige Lösungswort heraus, so bekommen sie eine Belohnungs-Aas. Allerdings ist es kein richtiges Aas, sondern Geierfutter in Süßigkeitenform, wie Weingummi-Schweinchen etc. Eine wirklich niedliche Idee. Bei dem schlechten Wetter waren zwar nicht so viele Besucher wie erhofft anwesend, aber vor allem die Kinder waren den Geiern gegenüber sehr positiv eingestellt. Und wir alle wissen ja: Die Kinder von heute sind die Geierschützer von morgen! Hehe, ein paar Kinder hatten bei der Geierfütterung offenbar sogar ihre angewiderten Eltern zurechtgewiesen, dass ja wohl nicht die Geier sondern nur das Aas müffeln.
Ich finde es jedenfalls wirklich klasse, dass sich Avifauna sogar mit Anmeldung am Weltgeiertag beteiligt hat und ich freue mich sehr Natasha und die anderen netten Helfer kennengelernt zu haben!!! Ich hoffe wir bleiben in Kontakt und können das Geiernetzwerk ausweiten!
In diesem Sinne, genüssliches Aas hack und einen schönen Weltgeiertag!!!