Sonntag, 4. Januar 2015

Gastbeitrag: Der Krummschnabel vom Niederrhein

Anfang Januar habe ich mit meiner Familie zum ersten Mal einen Ausflug in den nahe gelegenen TerraZoo in Rheinberg gemacht. Neben zahlreichen Schlangen, Echsen, Spinnen, einem weißen Alligator, besonders prachtvollen Chamäleos und vielen anderen Tieren gab es eine echte Attraktion zu bewundern: eine Geierschildkröte!
Vor zwei Jahren habe ich zusammen mit meiner Schwester Bettina im Frankfurter Zoo ein beachtliches Exemplar gesehen. Die Geierschildkröte in Rheinberg ist dagegen ein echter Winzling – nur etwa handflächengroß. Ich hätte sie glatt übersehen, wenn meine Tochter mir nicht doch noch gezeigt hätte, wo sie sich versteckt. Entsprechend schwierig war es leider auch ein schönes Foto vom „Krummschnabel“ zu machen.
Da noch Ferienzeit und außerdem mieses Wetter war, war der Zoo ziemlich gut besucht. Deshalb war das Personal auch sehr beschäftigt. Aber ich habe die Gelegenheit genutzt einen vorbeiwetzenden Tierpfleger anzusprechen. Er sagt, es ist sehr schwer das Alter der Geierschildkröte zu schätzen, tippt aber auf etwa drei Jahre. Im Allgemeinen wachsen Schildkröten sehr langsam. Bei Tieren, die aus schlechter Haltung in den TerraZoo, der auch Reptilienauffangstation für Nordrheinwestfalen ist, kommen – wie leider auch die kleine Geierschildkröte – kann man aber von der Größe noch schlechter auf das Alter schließen. Ich drücke ihr jedenfalls die Daumen, dass sie bald auch so groß und kräftig wird, wie das Exemplar in Frankfurt. Der TerraZoo hat jedenfalls schon viel Erfahrung damit, Tier, die in bemitleidenswertem Zustand dort hin gebracht werden, erfogreich aufzupeppeln.
Der Winzling sucht übrigens noch einen Paten, der symbolisch für seine Grundversorgung aufkommt (ca. 15 €/ Monat inkl. freiem Zooeintritt).
Text und Fotos: Caroline Stollmeier

Freitag, 2. Januar 2015

Happy New Year, Papageier

Die erstbeste Gelegenheit im neuen Jahr wollte ich sofort nutzen, um Papageier ein Frohes Neues Jahr zu wünschen. Daher ging es heute bei einsetzendem Sonnenschein direkt zum Gänsegeier- und Marabu-Gehege im Duisburger Zoo.
Papageier mischte sich unters Marabu-Volk...
...während Mamageier auf einem Stein in der Sonne saß und ihre großen Flügel trocknete.
Mamageier im Portrait.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass die beiden sich bereits in Nestnähe herumtreiben, weil die Brutsaison doch vor der Tür steht. Hoffentlich ist mit den beiden alles in Ordnung!? Der Geierpfleger war leider nicht da, um ihn zu fragen.
Stürmische Begrüßung durch einen Marabu.
Der beste Gänsegeier der Welt: Papageier!
Die nervigen Perlhühner scheinen sich für 2015 vorgenommen zu haben nicht weniger nervig zu sein!
Ein Nest ist immerhin schon erkennbar. Allerdings frage ich mich, ob die Geier das Nest hergerichtet haben oder nur die Tierpfleger Nistmaterial auf den beliebten Brutplatz gelegt haben. Irgendwas erscheint mir hier komisch!
Die beiden ausquartierten Gänsegeier saßen dicht beieinander in den wenigen Sonnenstrahlen, die in ihre Voliere schienen.
Auch bei ihnen ist am Vorjahres-Nistplatz bereits sowas Ähnliches wie ein Nest zu erkennen.
Liebe Geierpaare, ich wünsche euch alles, alles Gute für die neue Brutsaison!!!

Donnerstag, 1. Januar 2015

Neues Jahr, neues Glück

Liebe Geierwelt-Leser,
ich wünsche euch allen ein wunderschönes neue Jahr voller Liebe, Glück, Erfolg, Gesundheit und jeder Menge traumhafter Erlebnisse mit unseren geliebten Krummschnäbeln!!!
Leider steht es weltweit um den Geierbestand noch immer miserabel. Umso wertvoller sind die vereinzelten, guten Nachrichten aus der Geierwelt, wie ich sie von meinem guten Freund Fulvio aus Udine, Italien, erhalten habe: Eine weitere Sichtung von meiner kroatischen Patengeierin "Betty" mit dem grün-weißen Markierungsring "CFJ"!!! Eine tolle Neujahrsnachricht!!!
Fulvio unterstützt in Udine das Geierrestaurant und Geiermuseum "Progetto Grifone", das ich 2014 zweimal besuchen konnte. Bereits Ende 2013 kamen wir über einen gemeinsamen Freund in Kontakt und tauschen seit dem immer wieder Geiergeschichten aus. Als er erwähnte, dass in seinem Geierrestaurant immer wieder Gänsegeier aus Kroatien auftauchen, die die grün-weißen Markierungsringe von Goran Susic aus dem Eko-Centar Caput Insulae Beli tragen, erzähle ich ihm von meiner Patengeierin und gab ihm ihre Ringnummer. Seit ihrer Freilassung im Herbst 2011 hatte ich nichts mehr von ihr gehört, so dass ich mir gar nicht sicher war, ob sie überhaupt noch am Leben ist. Daraufhin überprüfte Fulvio seine Aufzeichnungen und konnte mir versichern, dass "CFJ" seit dem 14. Juli 2012 immer wieder in seinem Geierrestaurant ihren Schnabel ins Aas hackt. Als Beweis schickte er mir damals das folgende Bild:
 
Ich bin wirklich dankbar ein Teil dieser wunderbaren Geiergemeinde zu sein, wo jeder jedem hilft und mitteilt, wenn ein bestimmter Geier irgendwo gesichtet wurde!!! Und es ist ein sehr schönes Gefühl zu wissen, dass "Betty" ihre wiedergewonnene Freiheit auf kräftigen Schwingen genießt!
Wer sich nicht mehr an "Betty" erinnert, kann ihre Rettung im Juli 2010 in meinem Blog nachlesen. Damals hatte ich zum ersten Mal als freiwillige Helferin in einem Geierschutzzentrum gearbeitet und durfte mithelfen einen abgestürzten Junggänsegeier aus dem Meer zu fischen. Daraufhin adoptierte ich das Geiermädchen und nannte es "Betty". Sie bekam den Ring "CFJ".
Weil mir die Arbeit im Eko-Centar Caput Insulae Beli so gut gefallen hatte, bin ich zwei Monate später direkt wieder hingeflogen, damit ich an der alljährlichen Auswilderung der genesenen Gänsegeier teilnehmen kann. Bei dieser Gelegenheit ging ein großer Traum in Erfüllung: Ich durfte zum ersten Mal einen Geier auf den Arm nehmen, natürlich meine Patengeierin!
Man möge mir die ungemütliche Haltung verzeihen, aber ich war damals tierisch aufgeregt und hatte noch keinerlei Erfahrung, wie man einen Geier am besten festhält. In jedem Fall war es einer der schönsten Momente meines Lebens!!!
Habt auch ihr ähnlich faszinierende Erlebnisse mit Geiern erlebt? Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr diese Erlebnisse mit mir teilen möchtet!
Auch ich werde natürlich auch 2015 an dieser Stelle von meinen Geier-Abenteuern berichten. Außerdem habe ich den Vorsatz gefasst die vielen noch nicht geschriebenen Geierblog-Artikel aus 2014 nun endlich nachzutragen. Zwar werde ich die Artikel unter dem damaligen Datum nachtragen, aber zu gegebener Zeit eine Nachricht schreiben, damit ihr wisst, wo ihr nachschauen könnt.
In diesem Sinne, genüssliches Aas hack und ein geierreiches Jahr 2015,
Bettina