Donnerstag, 4. Dezember 2014

Erste Anzeichen von Besserung

Langsam aber sicher lassen sicherste Erfolge bei unseren Patienten von VulPro sehen. Der Weißrückengeier mit Steinen im Kropf ist zwar immer noch sehr schwach mit seinen Verdauungsproblemen und kalten, tauben Beinen, aber immerhin versucht er endlich sich zu bewegen. Leider sieht das dann so aus, als würde ein schwaches Huhn mit seinen Flügeln Schwimmbewegungen auf dem Boden durchführen. Dafür hat er aber seinen Appetit wiedergefunden.
Dem Kapgeier, der von Hunden attackiert wurde, geht es deutlich besser! Er schafft es immer mal wieder sich aus eigener Kraft aufzusetzen und wenn ich ihm Wasser vor den Schnabel halte und mit den Fingern darin herumplätschere, dann trinkt er sogar von alleine. Schlauer Vogel, denn ich stelle es mir sehr unangenehm vor, wenn man ein Plastikröhrchen in den langen Hals bis zum Kropf gesteckt bekommt, um mit zwei großen Kanülen eine Zwangsfütterung (nennt man das so auch bei Wasser?) durchzuführen, wie es die anderen Patienten erdulden müssen. Ist leider die einzige Chance die Geier mit nötiger Flüssigkeit zu versorgen, wenn sie nicht von alleine trinken wollen - vor allem bei der Hitze hier.
Dem hinkenden Kapgeier in der anderen Voliere fehlt noch ein wenig der Appetit, ansonsten sieht er wieder fit aus. Auch das andere Weißrückengeier-Jungtier erfreut sich immer mehr einer baldigen Genesung und der Sekretär tritt manchmal sogar schon um sich!
Im Geierrestaurant trieben sich heute nur ca. 50 wilde Geier herum.
Immer schön rein mit dem Hals in den Kadaver...
Neben den markierten Geiern versuche ich auch wilde Junggeier aus dieser Brutsaison zu zählen. Das ist bei dem Gewusel im Geierrestaurant und je nach Sonnenstand allerdings nicht so einfach. Daher sind meine Angaben wohl eher ohne Gewähr. Der Geier auf dem nächsten Bild ist aber ganz deutlich ein erwachsener Geier.
Eingeweide reiß!
Attacke!
Auf dem nächsten Bild sind sehr schön die "falschen Augen" zu erkennen, die nackten runden Stellen rechts und links vom (hier noch leeren) Kropf. Je nach Aggressivität verfärben sie sich von eher bläulich bis knallrot.
Irgendwo muss doch noch ein Aasfetzen zu finden sein!?
Zähe Schweinehaut schmeckt den Geiern allerdings nicht! Sie kriegen sie mit ihren Schnäbeln auch gar nicht aufgerissen.
Die wilden Geier leisten im Restaurant täglich ganze Arbeit. Eigentlich muss ich nur noch die abgenagte Haut und die ganz großen Knochen abends einsammeln, der Rest ist komplett aufgefuttert! Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig Geier für die Umwelt sind!
Der liebe Rocky hat schnell herausgefunden, dass wir beide im gleichen Farmbereich nächtigen. Daher kommt er nachmittags und abends gerne auf einen Besuch an meiner Zimmertür vorbei. Dabei geht er sogar richtig lieb auf Federfühlung, viel näher als auf dem Bild unten.
Wenn man keine Angst zeigt, dann ist er richtig entspannt, gurrt süß vor sich hin und spaziert nach 15 Minuten irgendwann weiter. Aber so richtig entspannt kann ich beim Anblick seiner Krallen noch nicht bleiben...
Rocky, du bist wirklich ein Prachtvieh!!!

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