Donnerstag, 8. August 2013

Hunderte Geier in Namibia vergiftet

Ich habe zwar noch von über einer Woche viele Artikel nicht nachgereicht - das werde ich später unter dem jeweiligen Datum nachholen - aber die aktuellen Geier-Massensterben-Nachrichten sind einfach so traurig, dass ich sie einfach vorziehen muss.
Im Bwabwata-Nationalpark in der Caprivi-Region Namibias sind hunderte Geier tot an einem Elefantenkadaver gefunden worden, der offensichtlich vergiftet war. Von 400 bis 600 Geiern ist die Rede, wobei diese Aussage natürlich sehr dürftig, aber nicht minder erschreckend und traurig ist. Die Dunkelziffer dürfte allerdings weitaus höher liegen, da die Brutsaison zur Zeit in vollem Gange ist und viele hungrige Geierküken verzweifelt im Nest auf ihre toten Eltern warten. Auch für diese Geierküken dürfte schon lange jede Hilfe zu spät kommen... Sollten es ein paar Geier noch zurück ins Nest geschafft haben, um ihre Küken zu füttern, so werden diese ebenfalls durch das vergiftete, hochgewürgte Aas ums Leben kommen.
Um welche Geierarten es sich handelt, kann peinlicherweise keiner sagen. Kapgeier sind als Brutgeier in Namibia bereits ausgestorben, aber dennoch kommen hin und wieder einige Exemplare zum Beispiel aus Südafrika nach Namibia geflogen, um dort nach Futter zu suchen. Offenbar werden in Namibia Geier gezielt von Elfenbeinjägern vergiftet, um von ihren Taten abzulenken. Würde irgendwo ein wegen Elfenbein getöteter Elefant herumliegen, so würden schon bald zahllose Geier am Himmel kreisen und zum Kadaver herabsausen - die Straftat würde also rasch entdeckt werden. Ohne Geier wird kein Kadaver gefunden und der Elfenbeinraub fällt nicht auf. Trauriges Fazit: Die Geier müssen vergiftet werden! Wie grausam können Menschen sein???
Die vielen Geierkadaver wurden allerdings nicht, wie jeder Tierschützer erwarten würde, gezählt, nach Arten aufgelistet und auf die Art des Giftes untersucht... NEIN! Es wurde NICHTS unternommen, außer die Geierkadaver schnell zu verbrennen und "rein zufällig" alle Indizien zu vertuschen. Genauso wenig wurde eine Suchaktion nach Geiernestern und Waisen-Küken gestartet, um die Küken vor dem Hungertod zu retten. Aus den vermutlich 600 toten Geiern können also schnell 1000 und mehr werden!
Aber dennoch ist Namibia ja sooo sehr an der Wiederansiedlung von Kapgeiern interessiert und hofft auf Hilfe aus anderen Ländern wie Südafrika, hofft auf in Brutzentren geborene Junggeier, die sie in Namibia wieder auswildern und somit hoffentlich wiederansiedeln können. Eine schöne Idee! Aber warum sollte ein Land Geier zur Auswilderung bereitstellen, wenn dort Giftköder und eine handlungsunfähige Regierung auf sie warten?
Das alles lässt mich direkt wieder an die Hammer-Nachricht aus dem Juli 2012 denken, wo durch die Medien ging, dass Namibia allen Ernstes knapp 150 wilde Tiere aus 23 Arten, darunter auch Geier, eingefangen und an einen Zoo in Kuba verschenkt hat. Nicht etwa Tiere aus einheimischen Zoos oder nicht-auswilderungsfähige Tiere aus Auffangstationen. WILDE TIERE! Nur mal angenommen ein Südafrikanisches Geiercenter schickt also 10 Jung-Kapgeier nach Namibia, in der Hoffnung mit dieser Unterstützung Kapgeier wieder in Namibia ansiedeln zu können. Von diesen 10 Jung-Kapgeiern fressen fünf vom vergifteten Aas und 3 werden für einen Zoo in Kuba eingefangen. Zwei bleiben übrig, yippie! Vielleicht verlieben sich diese beiden im Alter von 5 oder 6 Jahren ineinander und bekommen von da an ein Ei pro Jahr. Sind doch super Aussichten für Namibia, oder?
Was geht in diesem Land Geier-mäßig nur vor sich??? :-(

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