Freitag, 1. März 2013

Höhlentour und Batys Freunde

Da sich für heute keine Lunch-Gruppe angemeldet hatte, buchten wir unseren netten Parahawking-Taxifahrer Shiva für eine Sightseeing-Tour rund um Pokhara. Dabei flatterten immer mal wieder wilde Schmutzgeier über das Auto hinweg.
Zunächst ging es zu den Devi's Falls, einem berühmten Wasserfall, der in mehreren Kaskaden in einem Loch verschwindet. Überraschend war allerdings der Eingang. Wir hatten ja mit einem Wasserfall in der "Wildnis" gerechnet, aber der Eingang war mitten in einer Einkaufsstraße und sah eher nach Souvenirshop aus. Nach wenigen Metern vorbei an Verkaufsständen, kamen wir dann zum richtigen Eingang.
Aus der Ferne noch eher unspektakulär...
...aber umso beeindruckender von Nahem! Zugegebn, es war sehr schmutzig, überall Müllhaufen, die keiner wegräumt und die Farben wirken durch das grelle Sonnenlicht alles andere als schön. Aber der Wasserfall an sich war super!
Zur Zeit ist ja eher Trockenzeit, aber während des Monsuns stürzen hier ganz andere Wassermassen herab und formen immer mehr Löcher in den Fels.
In der Nähe gibts noch einen Wunschbrunnen. Landet die Münze auf dem Sockel oder der Figur, so geht der Wunsch in Erfüllung. Frage mich ja nur, ob es auch bei den Touristen klappt, die die ganze Hand voller Münzen haben und solange werfen, bis endlich eine dort landet!?
Nur wenige Meter weiter ist der Eingang zu einer Höhle mit mehreren Heiligenstätten.
Fotografieren ist nahe der Gedenkschreine verboten. In der schwülen, von der Decke tropfenden Höhle geht es über viele Treppenstufen weit hinab. Jammer, da ich doch mittlerweile von zwei Tagen Berge erklimmen meine Waden gar nicht mehr bewegen kann... Aber das Ende des Abstieges hat sich gelohnt, da man im Dunkel plötzlich einen Spalt im Felsen sehen kann. Im oberen Teil (nicht auf dem Bild) schimmert etwas Vegetation hindurch, während im unteren Teil ein Wasserfall sichtbar wird.
Ein toller Anblick, sowas sieht man nicht jeden Tag!!!
Es ging weiter zu einem Tibetischen Flüchtlingscamp, wo es viele Handwerks-Souvenirshops und ein SOS Kinderdorf gibt. Außerdem endlich die Gelegenheit für schöne Aufnahmen von Gebetsfahnen!
Es gab auch ein buddhistisches Kloster, das wir kurz besuchten.
Dort konnten wir zahlreiche Gebetsmühlen bewundern...
...und auch eine riesige, die allerdings gerade fleißig angedreht wurde.
Solche Orte sind mir doch tausendmal lieber als riesige, protzige Kirchen!!!
Nach einem kurzen Zwischenstopp in einem eher unspektakulären (sprich unnötigen) regionalen Museum ging es weiter zur Fledermaus-Höhle, Batys Freunde besuchen. Die kleine Fledermaus hat zwar schon lange nicht mehr in meiner Dusche abgehangen, aber vielleicht kann ich sie ja mal umgekehrt in ihrer Wohnung besuchen!?
Der Abstieg in die Höhle ist ja noch normal und die Spannung steigt. Ich habe ja mit so 20 bis 50 Flatterviechern gerechnet.
Es gelangen nur ein paar Sonnenstrahlen in die Höhle, die schnell stockdunkel wird. Daher ist es immer empfohlen einen Guide mit Taschenlampe zu nehmen.
Ähm, nunja, es waren dann doch ein paar mehr als 50 Fledermäuse anwesend...
Hat jemand Lust zu zählen???
Wenn ich mir jetzt die Bilder so ansehe, dann kann ich es noch immer nicht glauben. Wie in einem schlechten Film!!! Fledermäuse überall!!! Es tropfte von der Decke, aber wen stört das schon bei diesem Anblick? Die Guides leuchten die Fledermäuse an, aber kaum eine stört dies. Auch das Blitzlicht ist erlaubt, da es völlig ignoriert wird.Bats in der Dusche ist da wesentlich empfindsamer.
So süß die zahllosen Viecher auch sind, ich hoffe nicht, dass Baty ihre Freunde mal ins Maya Devi Village einlädt ;-)
Unser Guide schätzt die Fledermäuse auf 15.000, aber genaue Zahlen weiß keiner. Im Dunkel haben wir uns ja gefragt, wie die Fledermäuse überhaupt wissen, wann es draußen Nacht ist. Vermutlich flattern die Viecher in Ausgangsnähe los, sobald sie sehen, dass kein Licht mehr in den Eingang fällt. Flattert eine los, dann folgt bald eine zweite und bald der ganze Rest. Allerding wirklich überraschend, dass sie nicht vom Blitzlicht gestört werden. Dafür aber von Geräuschen. Unser Guide hat nur einmal kurz relativ leise, ungewöhnliche Geräusche von sich gegen und schon haben tausende Mini-Öhrchen unruhig gezuckt. Will mir meinen Kreischanfall lieber nicht vorstellen, wenn die alle plötzlich losgeflattert wären...
Aber wo genau hängt nun Baty???
Richtung Ausgang haben wir in einer Niesche sogar noch ein Fledermaus-Baby entdecken können. Die Brutsaison ist zwar schon länger vorbei, aber einige Nachzügler gibt es offenbar noch.
Der Ausgang war dann für mich weniger Spaß, als für alle anderen. Es geht steil bergauf durch eine enge Felsspalte. Und mit eng meine ich ENG! Das allein hat mir ja schon wenig Spaß gemacht, weil ich einfach nicht verstehe, warum man sich da durch zwengen soll, wenn es wenige Meter in die andere Richtung eine komfortable Treppe gibt. Aber wir hatten ja nur einen Guide und daher auch nur eine Taschenlampe. Den Weg hätte ich also nicht alleine zurückgefunden. Zwar wird genau erklärt, wo man sich wie festhalten soll beim senkrechten Hochklettern und auch der Rucksack wurde mir angereicht. Mein viel größeres Problem war aber, dass ich es HASSE, wenn ich in dunkle Felsspalten greifen soll. Allgemein bin ich in dunklen Höhlen immer angespannt, weil ich weiß, dass die meisten pelzigen Achtbeiner nachtaktiv sind und daher gerne in Höhlen wohnen. Ich habe auch einige Viecher dort gesehen. Zwar relativ klein ohne Pelz, aber trotzdem ists für mich ein Horror, wenn ich ins Dunkle packen soll. Was für alle anderen Besucher also ganz offensichtlich ein Kick ist, war für mich einfach nur ungemütlich und überflüssig. Das Bild zeigt recht gut einen Teil des Ausganges. Ohne Witz, man kommt aus einem Loch gekrochen, das nicht größer ist als eine Treppenstufe.
Daher war ich dann auch nicht sonderlich begeistert, als wir an einer weiteren Höhle hielten. Aber wir hatten ja unseren Taxifahrer gebeten und möglichst viele Orte zu zeigen. In dieser Höhle hatte ich dann extra nachgefragt, ob wieder gekletterte werden soll. Nein, nichts im Vergleich zur Fledermaushöhle. Nur eine ganz kleine Stelle.
War noch immer gestresst von der letzten Höhle, so dass ich eigentlich keine richtige Lust mehr hatte, vor allem weil es in dieser Höhle eigentlich gar nichts zu sehen gab. Zwei kleine Gedenkschreine, wie sie an jeder Straßenkreuzung schöner sind und ansonsten halt nur ein dunkler Tunnel. Und wie zu erwarten war, mussten wir natürlich doch wieder klettern. Klar, nichts im Vergleich zur vorherigen Höhle, aber immer noch das gleiche Problem mit den dunklen Nieschen, in die man packen soll. Ätzend! Aber selbst wenn ich nicht schon vorher voreingenommen gewesen wäre, kann ich diese Höhle echt nicht empfehlen. Frage mich noch immer, was das soll? Wenn man wie heute morgen einen tollen Wasserfall in einer Höhle sieht oder tausende Fledermäuse, dann sehe ich Eintritt etc ja noch ein. Aber einfach nur ein dunkler Tunnel!? Selbst wenn Eintritt und Führer umgerechnet nur ein Euro sind, den kann man sich gut sparen und lieber Parahawking spenden!
Nach gut viereinhalb Stunden ging es dann zurück nach Lakeside, wo ich mir gemütlich am See wieder einen Stapel Bananen Pancakes gönnte. Das Restaurant "Bamboo" in einer großen, offenen Bambushütte direkt am See mit gemütlichen Abhäng-Kissen ist einfach herrlich, um so chillen - und sich mit den besten Bananen-Pancakes des Ortes vollzustopfen.
Auf dem Heimweg habe ich dann noch mein Geier-T-Shirt abgeholt, das genau nach meinen Vorstellungen bestickt wurde. Sieht super aus! Ich hatte in einem T-Shirt-Geschäft gesehen, dass es dort bestickte T-Shirts mit Parahawking-Werbung gab. Sollte ich ja eigentlich nicht unterstützen, da wir ja selber T-Shirts verkaufen. Aber andererseits, warum nicht. Habe die Herren im Laden halt nur drauf hingewiesen, dass wir mit Geiern fliegen, nicht mit Adlern wie auf dem T-Shirt. Nach einer langen Diskussion meinten sie, dass sie mir ein T-Shirt mit Geier besticken können, wenn ich ein gutes Bild hätte. Also schnell einen Parahawking-Flyer gezückt, auf dem u.a. ein hübscher Bengalgeier (höchst gefährdete Geierart in Asien) kurz vor der Landung mit ausgebreiteten Flügeln zu sehen ist. Den Geier wollte ich dann an Stelle des Adlers unterhalb eines Gliders mit Parahawking-Werbung auf der Vorderseite eines T-Shirts haben. Unglaublich, aber sie haben es perfekt umgesetzt! Sowieso sind die Läden hier auf Sonderwünsche spezialisiert und kriegen fast alles in ein, zwei Tagen hin. Nur frische Haarfarbe kann ich hier vergeblich suchen! Blond gibts leider nicht!

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