Freitag, 1. Februar 2013

Pretty Woman in Seoul

Vorgestern morgen habe ich leider nach zehn Tagen das Paradies Hawaii verlassen und bin mit Korean Airlines 11 Stunden nach Seoul geflogen, wo ich übernachtet habe und jetzt gleich 8 Stunden weiter nach Kathmandu fliegen werde.
Ehrlich gesagt toppt diese Airline alles, was ich bisher auf meiner Weltreise kennengelernt habe!!! Zweimal Freigepäck a 23 kg, großzügiges Handgepäck und sie zahlen meine Zwangsübernachtung in Seoul, da der Weiterflug erst am nächsten Morgen ist. Natürlich ist die Strecke Honolulu – Kathmandu nicht gerade eine Standardroute und Billigflieger sucht man hier vergebens. Die Routen über Indien fielen wegen Visums-Problemen von vornherein aus, so dass Korean Airlines letztendlich sogar die günstigste Verbindung war. An Bord haben die meisten Allein-Reisenden einen freien Platz neben sich gehabt. Ich leider nicht, aber das war nicht weiter schlimm, da mein Sitznachbar sehr friedlich war. Jeder hatte einen eigenen Fernseher mit Computerspielen, Musik, ca. 30 Filmen und vieles mehr. Leider nicht den letzten Teil von Twilight, auf den ich so sehr gehofft hatte, aber die Auswahl war dennoch super. Letztendlich habe ich die ganzen 11 Stunden lang 5 Filme und eine Doku über die schwimmenden Häuser von Amsterdam geschaut. Auf meiner Reise habe ich ja nicht wirklich oft einen Fernseher zur Verfügung und müde war ich auch nicht. War auch gut so, denn so konnte ich die Zeitverschiebung besser in den Griff kriegen.
Rechenaufgabe: Wieviele Stunden ist man unterwegs, wenn man am 30.01. um 12 Uhr startet und am 31.01. um 17 Uhr landet!? 11 Stunden!!! Wie das geht? Indem man die Datumsgrenze überm Pazifik überfliegt.
Aber jetzt weiter mit der Schleichwerbung für Korean Airlines: Auf jedem Sitz lag eine kleine Wasserflasche bereit, dazu Kissen und Decke. Es wurde wenigstens einmal die Stunde Saft und Wasser ausgeteilt, dazu zweimal Soft-Drinks zu den zwei Mahlzeiten und zwischendurch immer mal wieder Snacks. Als ich zögerlich nach einem zweiten Mini-Brownie (köstlich!) gefragt hatte, habe ich direkt drei Stück und eine Chips-Tüte bekommen! Die Klos waren allzeit sauber, die Besatzung sehr freundlich und die Sitze auch recht akzeptabel.
Nach der Einreise und Passkontrolle sollte ich mich an einem Korean Airlines Schalter melden, um meinen Hotel-Voucher zu erhalten. Dort waren wieder alle sehr freundlich. Da mein Flug am nächsten Morgen bereits um 9 Uhr ist, wurde ich einem Flughafen-Hotel zugewiesen: Dem Luxushotel Hyatt Regency Incheon!!! Wahnsinn! Mit Heizstrahlern im äußeren Eingangsbereich – hier ist es ziemlich kalt, Dauerregen und bis vor zwei Wochen war hier wohl noch Schneechaos. Innen, im Warmen, ein riesiges Zimmer in der 7. Etage mit zwei Kingsize-Betten und tollem Bad. Es standen zwei Gratis-Wasserflaschen griffbereit, das Zimmer hat eine eigene Türklingel, es gibt einen internationalen Steckdosen-Adapter, eine Notfall-Taschenlampe, Bademäntel und Hauspantoffeln (von denen habe ich mir direkt ein Paar eingesteckt), um nur ein paar beeindruckende Details aufzuzählen. Außerdem sind Abendessen und Frühstück inklusive! Abends kam dann sogar noch ein Zimmermädchen vorbei, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist – und gab mir noch eine dritte Wasserflasche. Muss schon zugeben, nach diversen Nächten in 4- bis 8-Bett-Appartments in Backpackerhosteln fühle ich mich hier wie Pretty Woman!!! Travis hat es sich direkt auf einem Stapel flauschiger Kissen bequem gemacht und spielt „Geier auf der Erbse“.
Auf diese Weise kann man insgesamt 19 Stunden Flug doch super überstehen!!!

Ein Stückchen Heimat habe ich übrigens nach dreieinhalb Monaten auch endlich entdeckt: Auf dem Weg zum Flughafen in Honolulu stand vor einem der Hotels ein Wagen von „ThyssenKrupp Elevators“! Und heute Morgen beim Frühstück hier in Seoul habe ich den netten Greg aus Boston kennengelernt (etwa mein Alter), der in Detroit bei Siemens arbeitet und nun für fünf Monate beim Aufbau einer neuen Anlage (long rolling mill) von Posco in Korea mithilft, das wird wohl die modernste Anlage dieser Art weltweit. Endlich einer, der auch ThyssenKrupp Steel kennt!!! Ansonsten sah es damit weltweit bisher mau aus!

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