Donnerstag, 7. Februar 2013

Das Fliegerparadies

Nach weitestgehend überstandenen Magenproblem ist wieder Ruhe und super Wetter eingekehrt. Daher können die Flüge wieder stattfinden. Zum Vergleich hier einmal unser Vorplatz morgens, bevor der Trubel losgeht... und als letztes Bild in diesem Artikel ein Bild, wenn hier Hochbetrieb herrscht.
Natürlich können auch die Schmutzgeier Bob und Kevin es kaum erwarten endlich wieder ihre kunstvollen Parahawking-Flüge durchzuführen.
Diese beiden Schönheiten sind einfach zu niedlich! Werde wohl noch das ein oder andere Porträt in den nächsten Wochen abbilden. Und mich weiterhin über den schrecklichen, deutschen Namen "Schmutzgeier" ärgern. Diese Geier sind nämlich alles andere als schmutzig, sondern strahlend weiß!!! In Gefangenschaft liegt das natürlich auch an ihrer Ernährung, so dass wilde Schmutzgeier schonmal grauer aussehen können. Aber wie man von "Egyptian Vulture" auf "Schmutzgeier" kommt ist mir ein Rätsel!
Kevin:
Dies ist unsere alte Sapana, eine 13 Jahre alte Scharze Milanin. Sie wirkt ziemlich gebrächlich und braucht vor und während ihrer Flugstunden viel Wasser zum Abkühlen.
Dennoch hat sie ein lautes Organ und eine beeindruckendes Temperament.
Ausbruchsversuch!?
Ich liebe es, wenn die Schmutzgeier ihr Gefieder durchschütteln. Tolle Federbüschel!!!
Gefiederpflege vor dem Abflug.
Sobald die Glider in der Luft sind, kreisen auch die wilden Geier, Adler und andere Greifvögel. Oder sind es eher die Glider, die losfliegen, sobald wilde Vögel gute Thermik zeigen.
Irgendein Adler. Habe hier zwar ein Buch "Birds of Nepal" rumliegen, aber zu viele verschiedene Vögel, um den Durchblick zu wahren.
Das hier müsste aber ein Geier sein!!! Majestätisch!
Unser Parahawking-Team, das die letzten Tage von einem Kamerateam aus Brasilien begleitet wurde. Unser Schmutzgeier Bob fliegt in der Mitte etwas unterhalb der beiden Glider.
Nach erfolgreichem Flug war Bob sichtlich überhitzt und gönnte sich erstmal ein ausgiebiges Bad in seiner Voliere. Immer wieder tauchte er seinen Kopf ins Kühle Nass und schüttelte sein Gefieder wie ein nasser Hund.
Der kleine "Spieß", der aus seinen Federn schaut, ist übrigens ein Sender für die Telemetrie. Falls der Geier mal abhauen sollte. Diesen bekommt er aber immer nur während der Flüge umgeknotet, damit es ihn sonst nicht stört. Die Halterung ist ein kleines, gestanztes Lederband, das sorgsam um den Kiel einer seiner Federn geklebt wurde. Dabei wurde natürlich gut drauf geachtet, dass die restlichen Federn nicht verkleben. Außerdem wurde die Halterung so klein geschnitten, dass wirklich nur etwa 1 cm von der Feder absteht mit einem Loch in der Mitte, durch das der Sender befestigt werden kann.
Falknerstunde mit den Schwarzen Milanen.
Hier ein Bild vom Chef und Gründe des Ganzen, Scott Mason! Ich kann mich gar nicht genug bedanken, dass ich hier ein paar Wochen mithelfen darf! Du machst einen super Job!!! Leider reist er in Kürze ab und wird vor meiner Abreise nicht zurückkehren. Wirklich schade, aber schön, dass wir uns überhaupt kennengelernt haben.
Nachmittagsflüge und der Himmel ist mal wieder überfüllt.
Unser Team mit Schmutzgeier Kevin unten rechts.
Solche Prachtgeier locken schonmal das ein oder andere Kamerateam und ettliche Zaungäste an.
Landeanflug nach erfolgreicher Arbeit. Normalerweise muss ich beim Zurückrufen des Geiers auf Hunde achtgeben, die eventuell auf dne Landeplatz gerannt kommen. Ist aber keiner in der Nähe, dann kann ich daran arbeiten endlich mal ein paar hübsche Aktion-Bilder der Schmutzgeier zu bekommen. Ist aber nicht leicht, da die beiden wirklich einen rasanten Sturzflug, teils gegen die Sonne, hinlegen.
Die übliche Belohnung: Zartes Huhn mit Knochenstückchen.
Der Flugtag war allerdings noch nicht beendet, da sich ein Base-Jumper angekündigt hatte. Naja, er ist nicht wirklich von einem Wolkenkratzer aus gesprungen, aber von einem Ultraleicht. Die gesamte Paragliding-Gemeinde hatte sich dazu vor unserer Lodge versammelt, um dem Springer im Wingsuit zuzuschauen.
Tja, leider steht die Sonne nachmittags direkt überm See und der Springer war einfach zu winzig klein. Die einzigen Bilder konnte ich vom Ultraleicht (oben) und vom Springer machen, NACHDEM er seinen Fallschirm geöffnet hatte. Der lustige Wingsuit ist aber noch zu erkennen.
Unter tosendem Applaus landete er und wurde gefeiert.
Überhaupt ist die Stimmung hier jeden Tag super. Für besonders elegante Manöver oder eine Wasserlandung gibts Applaus sowie für diejenigen, die in letzter Sekunde doch noch auf dem Trockenen landen. Leider stocken auch genauso vielen Leuten der Atem, wenn plötzlich jemand herumprollen möchte, leichtsinnige Manöver fliegt und um Haaresbreite einen heranrauschenden Bus verfehlt. Wir haben den Flieger echt schon an der Windschutzscheibe kleben sehen! Da war kein Meter mehr dazwischen und der Flieger wäre mit Sicherheit tot gewesen. Die Autofahrer sollten normalerweise bremsen, wenn ein Flieger im Landeanflug ist. Aber genauso müssen die Flieger ungeschriebene Regeln beachten, aber manche möchte lieber ein Show abziehen, statt vorsichtig zu sein. Auf einen richtigen Unfall kann ich hier echt verzichten, aber es kommt natürlich vor!

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