Dienstag, 15. Januar 2013

Als der Kondor den Baum bestieg

So habe ich es mir vorgestellt: Kalifornische Kondore jeden Tag!!! Wenn es schon die ersten Wochen nicht geklappt hat, dann doch zumindest jetzt zum Abschied.
Diesmal ging es wieder an meinen Lieblings-Futterplatz "Camo 2", wo wir erneut ein Tiefkühlschaf auslegten. Es dauerte nur wenige Minuten, da kamen schon die ersten beiden hungrigen Krummschnäbel angeflogen und landeten auf den Felsen.
Ein Kondor überlegte es sich aber anders und kam schnurstracks auf unseren Beobachtungsplatz zugeflogen. Keine 15 m von uns entfernt landete er auf einem Felsen und bot vor der herrlichen Kulisse eine tollen Anblick.
Natürlich ist es nicht gut, wenn die Kondore uns zu nahe kommen und möglicherweise ihre Furcht verlieren. Daher gingen wir auf Tauchstation hinter ein Gestrüpp und beobachteten ihn durch die Zweige.
Zum Glück flatterte er nach fünf Minuten weiter in einen Baum.
Ein zweiter Kondor versteckte sich im nächsten Baum...
... und ein dritter auf der anderen Seite der Futterstelle.
Und nach einer Weile kamen gleich noch zwei weitere Kondore hinzu.
Überreste diverser Fressorgien.
Und dann kam einer meiner beiden Favoriten des Tages: Ein Kondor landete auf halber Höhe im Baum direkt neben dem toten Schaf.
Einmal kurz das Aas angeschaut, aber so richtig gefallen hat ihm sein Platz wohl nicht.
Also mit ungelenken Flügelschlägen einmal quer durchs Gestrüpp geklettert und gehopst.
Elegante Schnabelhaltung kurz vor dem Absprung:
...und hüpf, eine Etage höher!
Für einen stattlichen Kondor, der den Überblick behalten möchte, aber immer noch nicht hoch genug.
Also ging die Kletterpatie munter weiter...
...quer über den Baumwipfel...
...bis an die Kante nahe der Futterstelle.
Endlich kann ihm kein Zweig mehr die Aussicht auf das Futter rauben!
Derweil kreiste immer mal wieder ein Kondor über die Felsen hinweg.
Mein zweiter Favorit des Tages landete in einem anderen Baum nahe unseres Versteckes und gäääähnte einige Minuten herzhaft vor sich hin.
Der Flug auf den Baumwipfel schien ihm die Federn durcheinander gebracht zu haben, also erstmal alles wieder herrichten.
"Aas! Wo bleibt mein Aas!?"
Rechte Seite? Nein!
Linke Seite? JAAA! Hunger! Aber zu viele Menschen...
Balanceakt.
Einmal herumgedreht...
...und Warteposition erreicht!
Und damit der Arme nicht zu lange warten muss, machten wir uns nach zweieinhalb Stunden auf den Weg zurück zur Feldstation. Schließlich wollte Pamela & Michael von der Nachbarfarm (und vom Weihnachtsbesuch) noch einmal zum Abschied vorbeischauen. Schön, dass ich sie vor meiner übermorgigen Abreise noch einmal sehen konnte!!!

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