Sonntag, 25. November 2012

Die Hacienda Zuleta

Langsam aber sicher brechen die letzten Tage hier auf der Hacienda Zuleta bei den Andenkondoren an! Nur noch drei Tage Kondor-Beobachtungen und bereits am Donnerstagmorgen geht es dann zurück nach Quito. Wahnsinn, wie die Zeit hier vergangen ist!
Aber nun sollte ich auch endlich ein paar Bilder über die Luxusherberge Hacienda Zuleta berichten, für die wohlbetuchte Touristen ca. 300 $ die Nacht zahlen...
Von unserem Volunteer-Haus (weniger luxuriös) geht es die Zufahrtstraße entlang, eine schöne Baumallee, auf die Hacienda zu.
Man steuert direkt auf den Touristentrakt zu, der für uns weitestgehend tabu ist.
Auf dem großen Vorplatz befindet sich links der Touristentrakt mit einer traumhaften Bibliothek über zwei Etagen. Überquert man den Platz, gelangt man zu den Aufenthaltsräumen, die auch wir nutzen dürfen (solange wir jederzeit bereitwillig den Touristen weichen), den Speiseräumen und zur Rezeption.
Links neben dem linken Fenster befindet sich der Speiseraum fürs Personal, in dem wir jeden Abend dinieren. Natürlich erst, wenn die Touristen versorgt sind. Normalerweise gegen 19:15 Uhr, aber manchmal kann es auch 20 Uhr werden oder sogar kurz vor 21 Uhr wie an Thanksgiving.
Überall auf der Hacienda gibt es Wegweiser, die die verschiedenen Wanderwege und Attraktionen zeigen. Knallrot der Mosquitotrail... wer geht den denn freiwillig?
Bereits am ersten Tag hatte ich diese Karre mit Kondormotiv entdeckt.
Touristenbereich...
...und gleichzeitig der Treffpunkt für die Pferde-Touren. Jauuuuul, wenn ich nur dran denke...
Es können aber auch romantische Kutschenfahrten gebucht werden.
Geht man zwischen den Gebäuden hindurch und an der Rezeption vorbei, so kommt man in den Bereich der arbeitenden Gesellschaft mit Kuhställen, Karnickelstall, Gemüsegarten, Käse-Herstellbetrieb etc...
In diesem Schuppen können wir unser Feuerholz für den Kamin abholen. Netterweise hatte aber vor einigen Wochen der Chef der Hacienda Mitleid, als er mich mit vollgepackter Schubkarre über den Holperweg hat wackeln sehen - und ließ uns Unmengen Feuerholz per Wagen auf unsere kleine Terrasse bringen! Das sollte noch knapp für die letzten wieder kälter werdenden Abende reichen.
Der Gemüsegarten, in dem wir oft Karnickelfutter einsammeln können. Das meiste Gemüse, das auf der Hacienda den Gästen serviert wird, ist aus dem eigenen Anbau. Wurden zum Beispiel Broccoli-Büschel geerntet, so können wir die übrigen Blätter für die Karnickel abschneiden.
Käse-Herstellbetrieb und Käse-Museum. Mjamm, der hausgemachte Käse hier ist wirklich köstlich!
Kleines Biotop zum Vogel-Beobachten - zumindest, wenn man sich für das Kleinvieh interessiert, statt lieber in die Berge zu schauen auf der Suche nach prachtvollen Andenkondoren ;-)
Kikerikiiiiiiiii.
Etwa 1 km von der Hacienda entfernt auf dem Weg zu den Kondoren befindet sich noch eine Molkerei, in deren Nähe wir auch einige Male den Brillenbären gesichtet haben.
Besonders niedlich sind die winzigen Kälbchen, von denen es fast jeden Tag neue gibt.
Insgesamt also ein sehr schönes Anwesen - auch wenn es mir immer wieder schwerfällt diese horrenden Preise zu glauben. Klar, das Essen hier ist super und die Gäste werden verwöhnt, aber von Außen macht es halt keinen Luxus-Eindruck.
Größter Pluspunkt ist natürlich das Engagement der Hacienda Zuleta für die Andenkondore. Vor vielen, vielen Jahren konnten die Besitzer aus illegaler Gefangenschaft gerettet Andenkondore zu sich aufnehmen. Natürlich dienen diese hier auch als Touristenattraktion, aber es ist ja nicht abzustreiten, dass auch wilde Kondore hier in der Gegend wohnen. Die geretteten Andenkondore wurden hier aufgepäppelt (Condor Huasi Rehabilitation Project), bekommen medizinische Versorgung und werden durch das Volunteering-Projekt der Fundacion Galo Plaza Lasso unterstützt, in dem auch ich mithelfe. Ziel ist es diese wunderschönen Geschöpfe zu erforschen, Gemeinde und Touristen aufzuklären und ein größeres Verständnis für diese Prachtgeier zu erreichen. Aber am meisten Hoffnung wird in das hoffentlich bald erfolgreiche Nachzüchten der Andenkondore und spätere Auswildern in den Anden gesetzt. Dieses Jahr hat es leider noch nicht geklappt, aber vielleicht war es dieses Jahr auch nur die Generalprobe, bevor alles gutgeht!?

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