Samstag, 18. Februar 2012

Durch die Lüfte schweben wie ein Geier

Nach den ersten Flugversuchen vor ein paar Tagen, hat es heute nach einiger Wartezeit auf gutes Flugwetter doch noch geklappt: Mein erster, langer Tandemflug ;-)
Diesmal sind wir zum „Eagle’s Nest“ nach Rustenburg gefahren, einem sehr beliebten Treffpunkt für die eingeschworene Paragliding-Gemeinde, wo jeder jeden kennt. Dort braucht man sich nicht hinter einem Wagen per Seil hochziehen lassen, sondern man kann direkt von einem etwa 230 m hohen Hügel aus starten, auf den man zum Glück auch hochfahren kann – natürlich nur mit Allrad. Entlang des Hanges habe es einig Startplätze, die durch schwarze Kunststoffwege markiert waren, über die man beim Start rennen könnte. Nötig ist das aber nicht, im Grunde kann man je nach Windrichtung von überall starten. Offenbar braucht man für diesen Sport eine Menge Geduld, denn mit Sack und Pack zusammengeschnürt warteten wir bestimmt eine Stunde lang, bis die Wetterbedingungen besser wurden. In der Zwischenzeit versuchten einige Flieger ihr Glück, mussten aber recht bald wieder auf einer Wiese am Fuß des Berges landen. Die Warterei hat sich aber vollends gelohnt, denn obwohl die Sonne komplett hinter einer Wolkenschicht verschwand, wurde die Thermik besser und wir konnten abheben. Ein komisches Gefühl, wenn man über den Abgrund hinaus rennt und der Boden unter den Füßen plötzlich verschwindet. Das Mitfliegen ist aber herrlich gemütlich, einfach nur sitzen, entspannen und den Flug genießen. Schon bald hatten wir eine solche Höhe erreicht, dass der Start-Berg gar nicht mehr als solcher zu erkennen war, denn alles wurde immer winziger. Wer jetzt heimlich bei youtube nach Würg-Videos sucht, den muss ich leider enttäuschen: Gegen alle Erwartungen ist mir NICHT übel geworden!!! ;-) Ich hatte mit viel mehr Turbulenzen und Ruckeleien gerechnet oder dass man durch den Wind plötzlich rückwärts weggeweht wird. Aber nichts dergleichen… bis auf den holperigen Landeanflug später vielleicht. Wir drehten viele Runden über den Bergen, der Stadt und den nahen Feldern, je nach Thermik hoch und runter, ein tolles Gefühl! Leider ließen sich die Geier nur in meiner Fantasie blicken, denn sie sind offenbar noch wählerischer mit ihrem Flugwetter als die Paraglider. Schade, aber es war zu befürchten. Außerdem hätte ich mich ohne die Aussicht auf Geier wohl nie zu einem Tandemflug getraut, wobei mir ein wahnsinns Erlebnis entgangen wäre. Wann können wir wieder fliegen??? Ich muss aber zugeben, dass ich mich niemals trauen würde alleine zu fliegen! Dafür ist mir das alles einfach viel zu unberechenbar. Nach etwa 45 Minuten Flug und einer zwischenzeitlichen Flughöhe von bis zu 750 m nahmen wir Kurs auf ein Feld nahe der Schnellstraße und landeten. Während des gesamten Fluges hätte ich weder Flughöhe noch Entfernungen zum Abflugort noch Flugdauer einschätzen können und war vor allem über die Höhe hinterher sehr erstaunt. Ein tolles Vergnügen!!!
Ob sie so wohl Geier fühlen, wenn sie am Himmel ihre Kreise ziehen??? Frei, unbeschwert, sich einfach von der Thermik treiben lassen und die Aussicht genießen? Keine notwenigen Flügelschläge sondern einfach nur durch die Lüfte schweben… Einfach beneidenswert!!! Und Was sie erst für eine herrliche Aussicht haben, wenn sie wie nicht unüblich mehrere 1000 m hoch fliegen? Und wie beeindruckend es ist, dass sie aus dieser Höhe noch ein saftiges Aas erkennen können! Geier müsste man sein…
Vielen, vielen Dank an VulPro und meinen Tandempiloten Joe, dass ihr mir diesen Flug ermöglicht habt!!! Dieses Erlebnis werde ich niemals vergessen!!!

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