Freitag, 3. Juni 2011

Rückkehr ins Geierparadies Beli Teil 2

Heute morgen ging es wieder 4.30 Uhr raus aus den Federn und runter zu den Geierklippen "Kruna". Im Gegensatz zu Montag ist es heute den ganzen Tag truebe, wolkig und windig. Genau dieses Wetter scheint den Gänsegeiern hier sehr gut zu gefallen, denn sie waren diesmal sehr aktiv. Zu Beginn saßen etwa sieben Jung- und Altgeier in ihren Nestern, in den Bäumen nahe der Nester oder in den Klippen. Wie immer sehr gut getarnt!!! Wüsste ich nicht in etwa, wo ich hinschauen muesste, ich würde die Geier kaum erkennen. Bin jedesmal stolz, wenn ich einen Geier entdecke, der nicht an den üblichen Nistplätzen sitzt. Die Geier hopsten und tapsten in ihren Nestern herum oder wanderten über die Klippen. Einige Male schwang sich auch ein Geier in die Lüfte und drehte elegant seine Runden über den Klippen und dem kleinen Strand, nur um dann wieder punktgenau an seinem Ausgangsort zu landen. Der Flug ist wirklich majestätisch, kein Flügelschlag zu viel, eher reines Gleiten und Segeln. Wenn sie zur Landung ansetzen, fahren sie das Fahrgestell (die Beine) aus und winkeln ihre Landeklappen (Flügelspitzen) an. Dabei beschleunigen sie, um kurz vor der Landung wieder abzubremsten und sich zielgenau hinzusetzen. Fehlt eigentlich nur noch die Entspannungsmusik im Hintergrund, aber dafür reicht auch das leichte Meeresrauschen und die vielen zirpenden Heuschrecken in den Büschen.
Immer wieder lassen sich auch Schafe rund um Beli blicken, zum Teil schlafen sie an den ungemütlichsten Stellen. Dieses Schaf hier hat sich locker zwei Stunden nicht vom Platz bewegt. Wenn die Viecher immer an so riskanten Stellen schlafen, sollte das Nahrungsangebot für die wilden Geier gesichert sein ;-)
Hm, da faellt mir gerade auf: Auf dem Aussichtsplateau trieben sich ja gar keine Raupen rum. Sehr ungewöhnlich, denn gestern auf dem Wanderweg zum großen Labyrinth bin ich halb verrückt geworden. Der Wald ist total besiedelt, sie regnen von den Bäumen und kriechen vom Weg her Schuhe und Beine hoch. Zum Glück verraten sie sich sehr schnell durch ihre langen Haare, aber wirklich angenehm ist es nicht. Eine ist mir mit Schwung sogar in den Ausschnitt gesprungen, nee danke! ich befürchte die anderen Wanderwege, die durch die Wälder führen, werde ich zu dieser Jahreszeit auch vergessen können. Eigentlich schade, dass die Geier kein Raupen-Aas fressen, sie würden dieses Jahre kugelrund und fett werden ;-)
Es treiben sich aber auch massig Eidechsen, Schmetterlinge und wunderschöne Blumen in den Wäldern herum!
So sieht übrigens das Eko-Centar von vorne......und von hinten aus......sowie die große Geiervoliere..... und der Blick auf den idyllischen Ort Beli.Die wilden Geier kreisen nicht nur über ihren Brutklippen, sondern auch über Beli und dem Eko-Centar habe ich schon einige kreisen gesehen. Gestern Morgen konnte ich sogar einen wilden Gänsegeier vom Badezimmer aus auf dem Dach der Voliere sitzen sehen, da fängt der Tag doch schon gut an!!!
Bin schon sehr gespannt welch geierhafte Erlebnisse mich hier noch erwarten werden!!!

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