Samstag, 19. Februar 2011

Who likes to be volunteer?

Nach meinen traumhaften fünf Wochen im Eko-Centar Caput Insulae Beli (ECCIB) auf der kroatischen Insel Cres bin ich selbstverständlich auch über die Winterpause hinweg mit dem Gänsegeier-Paradies in Kontakt geblieben. Mein Versprechen, das ECCIB bestmöglich auch von Deutschland aus zu unterstützen, werde ich selbstverständlich halten!!!
Nun meldet sich das ECCIB zurück und steht kurz vor der neuen Saison 2011. Verschiedene Arbeiten müssen erledigt werden und das Eko-Centar freut sich wie immer über viele freiwillige Helfer, Spenden und Paten für die wunderschönen Gänsegeier.
Wäre das nicht auch etwas für euch???

Sonntag, 13. Februar 2011

Brut-Beobachtungen

Nach Monaten des Geier-Entzugs habe ich heute endlich wieder die schönen Gänsegeier im Duisburger Zoo besucht. Nachdem ihr Brutgeschäft wie berichtet sogar in einem langen Zeitungsartikel erwähnt wurde, wollte ich mir selber einen Blick über die aktuelle Lage verschaffen.
Zunächst die große Überraschung: Der Hauptweg vom Haupteingang zu den Gänsegeiern ist durch eine große Baustelle versperrt, weil das alte Bärengehege und der Streichelzoo umgebaut werden. Also im großen Bogen um die Raubkatzen herum und dann von hinten herum Richtung Geier-Nest. Dort direkt die nächste Absperrung:
Schade, aber für die Geier ist es natürlich sehr angenehm, dass sie in Ruhe brüten können und nicht durch Besucher gestört werden. Eine Tierpflegerin, die gerade in der Nähe war, meinte, dass das Ei schon gelegt sei. Würden sich die brütenden Geier zu sehr erschrecken, dann würden sie immer wieder vom Ei aufstehen und sogar das Nest verlassen, was das ungeborene Küken gefährden könnte. Also bekommen die Geier dieses Jahr mehr Ruhe. Immerhin wird diesmal stolz verkündet, dass Nachwuchs erwartet wird. Nicht so wie letztes Jahr, wo es eher heimlich vonstatten ging.
Von der Seite konnte ich einen Blick auf das hinter einem Baum versteckte Nest werfen. Es befindet sich wieder genau an der gleichen Stelle wie im letzten Jahr. Zunächst saß das Weibchen auf dem Ei, während der Papa-Geier auf einem Steinhaufen an der Wasserstelle saß.
Als ich später noch einmal zurückging, hatten die beiden die Plätze getauscht und der Papa-Geier bewachte das Nest.
Das jüngere Geier-Pärchen wurde ausquartiert, weil sie das brütende Paar leider zu sehr gezankt haben. Eigentlich traurig, wenn ich an letztes Jahr denke. Da sah es eher so aus, als würden alle vier Geier zusammenhalten, um das Ei vor Marabus, Stachelschweinen und allem anderen Getier zu beschützen. Jedenfalls wurde das jüngere Paar nun in ein eigenes Gehege gebracht, wo sie auch in Ruhe ersten Nist-Versuchen nachkommen können. Dieses Gehege befindet sich zwischen Schnell-Restaurant und der Voliere der Eulen und Waldrappen.
Das Übergangs-Geiergehege ist relativ klein aber gemütlich. Mit kleinem Teich und nach oben hin offen. In der Mitte lag ein fettes Aas, das allerdings noch recht unberührt aussah. Hunger schienen die Geier jedenfalls nicht zu haben. Dafür waren sie aber umso sportlicher, denn immer abwechselnd sprangen sie auf einen großen Baumstumpf, warteten eine leichte Windböe ab und hoben zu einem Flugversuch ab. Die Duisburger Geier sind ja leider alle Fluginvaliden mit kaputten Flügeln, so dass sie bedenkenlos in "offenen" Volieren untergebracht werden können. Ihre Flugversuche sehen plump und ungeschickt aus, nach wenigen verzweifelten Flügelschlägen "stürzen" sie ab. Irgendwie sieht es unbeholfen und niedlich aus, im gleichen Moment aber ebenso traurig und gequält :-(
Immer wieder flatterten sie munter drauf los, ließen sich auch nach dem zehnten Absturz nicht entmutigen und wurden immer besser und eleganter. Einmal flatterte einer der beiden sogar bis auf Zaunhöhe! Würde mich nicht wundern, wenn schon bald einem Geier ein Ausflug gelingt - im wahrsten Sinne des Wortes!!!
Die beiden waren sehr hübsch anzusehen und mir ist jetzt erst bewusst geworden, dass sie in dem großen Gemeinschaftsgehege mit den Marabus meistens eher untergegangen sind. Im neuen Gehege kommen sie dafür umso besser zur Geltung. Tolle Tiere. Einfach wunderschön!!!
Ihr Nist-Versuch sieht allerdings noch nicht sehr vielversprechend aus. Genau wie es in einem Kommentar auf meinem Blog erwähnt wurde "beschränkt sich der "Nestbau" noch darauf, dass sie etwas Reisig zu einem Haufen zusammengetragen haben".

Ein richtiges Nest sieht anders aus. Aber jeder junge Geier muss erstmal üben und wer weiß, vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr!?

Sonntag, 6. Februar 2011

Vogelplage einmal anders

Für die einen eine schreckliche Vorstellung, für Geierfreunde sicher ein Paradies:

Wie verschiedene online-Dienste am 12.01.2011 berichten, wurde die US-Kleinstadt Staunton im Bundesstaat Virginia von einer Vogelplage der etwas anderen Art heimgesucht: Etwa 500 Geier ließen sich auf Dächern, Bäumen und Strommasten nieder.

Leider reagierten viele der knapp 24.000 Einwohner beunruhigt. Während die einen eher Angst habe, beschwerten sich laut Lokalzeitung „The News Leader“ die anderen nicht nur über das „ohrenbetäubende Kreischen der Tiere“ sondern befürchten, dass die Geier durch ihren Kot „ernsthaften Hygieneprobleme“ auslösen.

Statt sich einfach über den Anblick der außergewöhnlichen Besucher zu freuen, traf das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) eine schreckliche Entscheidung: Obwohl im Bundesstaat Virginia Geier unter Artenschutz stehen, wurden bis zu 200 Tiere zum Abschuss freigegeben :-( Daraufhin stellten viele Anwohner bereitwillig ihre Grundstücke für die Geierjagd zur Verfügung :-(

Angeblich sollten die Geier nur getötet werden, wenn friedliche Abschreckungsmaßnahmen wie lauter Lärm und grelles Licht durch Pyrotechnik nicht fruchten, aber welcher Tierschützer glaubt das schon??? Die Geier-Gegner gingen sogar so weit Geier-Kadaver in die Bäume zu hängen, um deren lebende Artgenossen abzuschrecken. Einfach nur grausam und traurig!

Mal ehrlich, was soll das alles? Sind keine Tiere da, heißt es: „Wir müssen sie wieder ansiedeln!“ Und sind plötzlich doch Tiere da, heißt es: „Wir schießen sie ab!“ Nur, weil sie nicht genau dort sitzen, wo wir sie gerne hinsetzen möchten??? Und nicht in der genau abgezählten Anzahl? Das ist doch verrückt!!! Damit meine ich nicht nur die Geierjagd in Staunton sondern auch all die anderen Situationen, wo es anderen Tierarten ähnlich ergeht. Diese ganze Heuchelei macht mich einfach nur traurig und wütend!!! :-(

Die Geier-Saison 2011 ist eröffnet!

Nach einer kurzen Winterpause meldet sich „Faszination Geier“ zurück und ich freue mich die Geier-Saison 2011 offiziell für eröffnet zu erklären!!! Hoffentlich werdet ihr, liebe Leser, auch 2011 wieder regelmäßig hier vorbeischauen und euch von meiner Begeisterung für diese wunderschönen Tiere anstecken lassen.

Bei meinem letzten Besuch im Duisburger Zoo (letztes Jahr) hatten die Gänsegeier noch kein neues Nest gebaut, aber sie saßen sehr interessiert an ihrem Nistplatz und hielten bereits Ausschau nach Stockwerk und Blätterpolsterung. Umso schöner nun der NRZ-Bericht vom 03.02.2011, dass die Duisburger Gänsegeier bereits mit dem Netzbau begonnen haben! Nach dem ersten Bruterfolg im letzten Jahr hat sich nun sogar ein zweites Gänsegeier-Pärchen zusammen gefunden. Leider verstehen sich die vier Gänsegeier nicht mehr ganz so gut wie vorher, so dass sich der Zoo entschloss die beiden Paare zu trennen. Vielleicht können mit etwas mehr Ruhe dieses Jahr sogar zwei kleine Gänsegeier-Küken geboren werden!? Das Paar vom letzten Jahr um den alten Geier-Papa hat bereits sein Nest an gleicher Stelle neu errichtet. Einem Hinweis zufolge wurde das andere Paar in das Gehege der Kanada-Kraniche zwischen der Waldrappen-Voliere und dem Schnellrestaurant ausquartiert, wo es zur Zeit etwas Reisig zu einem Haufen zusammenträgt. Ob dort ein zweites Nest entsteht!? Wir wollen es hoffen!!!

Eine weitere schöne Nachricht erhielt ich bereits Mitte Januar aus erster Hand vom Tierpark Nordhorn: Nach langer Zeit wurde nun auch das Zuchtpaar aus Münster zurück geholt und die Nordhorner Gänsegeier konnten endlich wieder in ihr repariertes Gehege einziehen. Zwar ist ihr Gehege noch nicht komplett fertig, aber immerhin haben sie jetzt wieder deutlich mehr Platz und Gelegenheit ihr riesigen Schwingen zu nutzen und zu fliegen.

Ich freue mich jetzt schon unglaublich darauf, dass das Wetter besser und die Tage länger werden, damit ich wieder viele Zoo- und Geier-Besuche genießen und euch davon berichten kann.