Sonntag, 19. Dezember 2010

Frohe Weihnachtszeit!!!


Hallo alle zusammen,

im Namen aller Geierinnen und Geier wünsche ich euch eine wunderschöne Weihnachtszeit und alles, alles Gute für das neue Jahr 2011.

Zur Zeit sind wir alle sicherlich weniger begeistert von dem ganzen Schneechaos draußen auf den Straßen, das leider zu viele Unannehmlichkeiten führt... aber vielleicht kann der ein oder andere dennoch seine weißen Weihnachten genießen!?

Ich freue mich schon sehr darauf, was das neue Jahr mit sich bringen wird und auf die hoffentlich vielen spannenden Begegnungen und Wiedersehen mit meinen krummschnäbeligen Freunden ;-) Natürlich werde ich auch weiterhin an dieser Stelle über meine "Faszination Geier" berichten und bin glücklich über jeden Leser, der meinen Blog entdeckt und weiterhin die Neuigkeiten verfolgt! Vielleicht springt ja ein kleiner Funke Begeisterung auch auf euch über!?

In diesem Sinne, mögen viele kleine Geier das Licht der Welt erblicken und weiterhin viele Geier von treuen Helfern gerettet werden (nicht nur in Kroatien).

Weihnachtliches Aas hack und viele liebe Grüße,

Bettina

Samstag, 18. Dezember 2010

Neue Infos zu Lucky

Diese Woche habe ich eine sehr nette Mail vom Tierpark Nordhorn zum Tode des kleinen "Lucky" bekommen:
"In Münster ist Lucky plötzlich erkrankt und noch während der professionellen Notfallbehandlung des Münsteraner Zootierarztes verstorben. Lucky hatte tags zuvor keine Krankheitsanzeichen gezeigt, im Gegenteil, war immer munter und hat gut gefressen.
Die veranlasste Sektion in der Pathologie Münster ergab, dass Lucky an einer Fettleber gestorben ist.
Für die Entwicklung einer Fettleber gibt es bei Vögeln viele Ursachen. Die Möglichkeiten reichen von angeborenen Stoffwechselstörungen über bakterielle, virale oder auch nicht zu erklärende (idiopathische) Ursachen.
Auch die Pathologen konnten die Ursache der Fettleber im Fall von Lucky nicht mehr herausfinden.
So etwas passiert nun einmal, man hätte es auch nicht verhindern können.
Die anderen Geier sind nicht angesteckt worden."

Schnief, natürlich freue ich mich über die nette Mail und die Infos. Da kann man wohl wirklich nichts machen, aber traurig bleibt es dennoch!
Anfang 2011 wird die Geier-Voliere im Tierpark Nordhorn hoffentlich wieder eröffnet und vielleicht fangen die Geier dann auch wieder an zu brüten!? Ich würde es den Gänsegeier-Eltern, dem Tierpark Nordhorn und allen Geier-Freunden sehr wünschen!!!
Lucky, rest in peace!!!

In der Weihnachtsbäckerei...

...gibt es manche Geierei...

Alle Jahre wieder darf bei uns im Hause natürlich die Weihnachtsbäckerei mit der köstlichen Plätzchen-Massenproduktion nicht fehlen. Und 2010 mit dabei: Die Anfang des Jahres entdeckte Geier-Ausstechform ;-)))
Zugegeben, der Geier würde sich sicherlich lieber in ein schönes, saftiges Stück Fleisch stecken, aber netterweise hat er sich auch für unsere diversen Plätzchen-Teige hergegeben.
Mit seinem dünnen Hals und dem krummen Schnabel hat er uns ein ums andere Mal an den Rand der Verzweiflung gebracht, denn es ist alles andere als einfach den Teig heil aus der Ausstechform zu befreien. Vor allem, wenn der Teig zu weich wird. So blieb es leider nicht aus, dass beinahe jeder dritte Geier wieder eingestampft werden musste :-(
Das Schöne an der Geier-Produktion ist, dass kaum ein Geier aussieht wie der andere - eben durch die künstlerische Freiheit, wenn man versucht den Teig aus der Form zu kriegen und den Geier notfalls noch irgendwie versucht zu retten, wenn er mal wieder vermatscht ist. Den ersten Platz bekam dieser kleine Kollege hier, der den Kopf etwas zu tief ins Mehl gehackt hatte...
Nach dem ganze Teig ausgerollt und in Geierform gestochen wurde, waren drei Bleche voll mit Geier-Plätzchen. Also alle zusammen ab in den Ofen und Hitze unters Gefieder ;-) Das gefällt den Geiern sicherlich zehnmal besser als draußen im Schnee zu frieren.
Nach etwa zehn Minuten waren die Geier-Plätzchen fertig und einige hatten mittlerweile leicht gebräunte Schnäbel. Ob sie sich im Ofen heimlich ein Aas hack gegönnt haben!?
Runter vom Blech und ab aufs Abkühlgitter. Einer sah lustiger aus als der andere und zu jedem entwickelt sich eine eigene Zuneigung. Wie soll man die Plätzchen denn jetzt noch essen???
In liebevoller Handarbeit habe ich die Geier-Plätzchen nach dem Abkühlen mit Zuckerguss eingepinselt und jeder bekam ein buntes Auge eingesetzt. Dabei sind sie mir natürlich noch mehr ans Herz gewachsen, so dass ich am liebsten keinen einzigen mehr gegessen hätte!!!
Der ein oder andere Geier hat sich später auch in die anderen Plätzchenteige gehackt, aber das geht wirklich nur bei "festeren" Teigen. Darf ich vorstellen: Die "vier Geier von der Tankstelle"!
Mjammi, köstlich sehen sie aus! Aber definitiv viel zu schade zum Essen!!!
Nach endgültigem Abkühlen und Zuckerguss-Trocknen wurden die Geier gemütlich in eine Plätzchen-Dose gebettet und sind zum Verzehr freigegeben. Zumindest für diejenigen, die es übers Herz bringen...

Gustav Geier und seine Freunde

Was tun an einem freien Tag, wenn die Straßen zwar unpassierbar sind aber die Landschaft wunderbar weiß? Ab in den Zug und auf Geier-Safari in den Schnee.
Am Ziel-Bahnhof angekommen wurde ich sofort vom kleinen "Gustav Geier" begrüßt, der mir zusammen mit seinem Freund Clarence seine lebenden Artgenossen vorstellen wollte.
So führte mich mein Ausflug also zum allerersten Mal in den Zoo Neuwied, wo es laut Homepage auch Gänsegeier geben soll. Der Zoo war menschenleer mit Ausnahme der fleißigen Angestellten, die sich bemühten die Fußwege möglichst schneefrei zu halten. Vielen Tieren war anzusehen, dass ihnen die Kälte nicht wirklich gefällt - so saß das meiste Federvieh wuschelig aufgeplustert auf seinen Zweigen und starrt grimmig vor sich hin. Auch irgendwie ein niedlicher Anblick. Selbst der riesige Tiger musste vor Kälte laut nießen und versuchte sich anschließend möglichst wenig zu bewegen. Also quer durch den Zoo, einen Hügel hinauf und ab zu den Gänsegeiern. Halb im Wald versteckt saßen sie in ihrer Voliere mit herrlicher Aussicht über die verschneite Landschaft. Allerdings wirkten sie noch ein wenig müde und träge. Die Voliere war dick zugeschneit, so dass gar kein Aas zu sehen war. Kein Wunder, dass da die Motivation fehlt sich zu bewegen. Während eines kleinen Spaziergangs vorbei an der riesigen Känguruh-Freihoppel-Wiese kam langsam die Sonne hinter den Wolken hervor und der Schnee im Neuwieder Becken fing traumhaft an zu glitzern...
Kaum zurück bei den Geiern, schwangen sich beide in die Lüfte und flatterten von ihrem Holzplateau hinab in den Schnee. Kurz darauf kam ein gefrorenes Stück Fleisch unter der weißen Decke zum Vorschein und das winterliche Aas hack begann. Laut keuchend und schaufend versuchten die beiden Gänsegeier kleine Fetzen aus dem Aas zu reißen. Dabei kamen sie sich immer wieder in die Quere und hielten sich gegenseitig vom Fressen ab. Die Geräusche, die sie dabei von sich gaben, waren wirklich faszinierend... sowas habe ich den der Art auch bisher noch nie gehört. Irgendwann merkten sie dann, dass es genug Aas für beide gibt und so fraßen sie friedlich nebeneinander. Leider schien ihnen die Kälte gar nicht zu gefallen, denn die armen Krummschnäbel zitterten während ihres Fressens am ganzen Körper - ein wirklich mitleiderregender Anblick. Wie gerne hätte ich die beiden unter meinen Mantel gesteckt, um sie zu wärmen!!!
Genau in dem Moment, als ich mich verabschieden wollte, kletterten beide Geier den kleinen Hügel im Gehege hoch und schwangen sich erneut in die Lüfte, um unter lauten Flügelschlaggeräuschen quer durch die Voliere auf ihr Holzplateau zurück zu fliegen...