Sonntag, 5. September 2010

Auf der Suche nach dem Küken

Da meine Geier-Spione überall ihre Augen offen halten, erfuhr ich vor wenigen Tagen, dass das Duisburger Gänsegeierküken bzw. der Junggeier mittlerweile für die Öffentlichkeit sichtbar in einer Gitter-Voliere bei den Steinkäuzen untergebracht ist. Das wollte ich mir selbstverständlich direkt ansehen, nachdem mir bei meinem letzten Besuch im Duisburger Zoo kurz nach meinem Geier-Urlaub der Anblick bisher noch nicht vergönnt gewesen ist.
Also fuhr ich heute bei sonnigem Wetter los und entdeckte schon bald die Beweisschilder an der Voliere der Steinkäuze direkt neben der Fasanerie. Doch von dem Gänsegeier weit und breit keine Spur. Nur ein fetter Aasbrocken wies darauf hin, dass der Flattermann irgendwo in der Nähe sein müsste, denn Steinkäuze bevorzugen meines Wissens nach eher schnabelgerechte tote Küken oder Mäuse. Nach einigem Suchen entdeckte ich dann ein gut getarntes Büschel brauner Federn auf einer kleinen Plattform in der hinteren linken Ecke der Voliere. Durch Gitter und Zweige war ein Foto nahezu unmöglich, aber nach langem Warten zeigte sich zumindest für den Bruchteil einer Sekunde ein weißer Geier-Kopf.
Die älteren Geier im Freigehege lagen träge in der Sonne und bewegten sich genauso wenig wie der Junggeier. Nur der Papa-Geier saß wieder an seinem Brutplatz und zupfte seine Federn zurecht... bevor er sich wenige Minuten später auch genüsslich ins sonnige Gras legte.
Nach einem Spaziergang durch den Zoo und mit einer fetten Pommes-Tüte versorgt setzte ich mich wieder vor die Junggeier-Voliere, aber auch diesmal bewegte sich das Jungtier nur minimal. Es hatte sich in der Zwischenzeit sogar noch flacher auf die Plattform gelegt, so dass man es fast gar nicht mehr sehen konnte. Alles in allem also sehr schlechtes Timing, aber bestimmt werde ich den Kleinen bald richtig sehen können.

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